Sustainable Finance: Bankiervereinigung sieht grosses Potenzial für den Finanzplatz

Per 1. Juni 2020 hat die Bankiervereinigung ihre Sustainable-Finance-Expertise in Genf verstärkt. (Bild: Shutterstock.com)
Per 1. Juni 2020 hat die Bankiervereinigung ihre Sustainable-Finance-Expertise in Genf verstärkt. (Bild: Shutterstock.com)

Die Schweizerische Bankiervereinigung hat Grundsatzpositionen und einen Leitfaden zu Sustainable Finance publiziert. Die SBVg sieht für den Finanzplatz Schweiz ein grosses Potenzial, im Bereich Sustainable Finance weltweit eine führende Rolle zu spielen.

04.06.2020, 10:29 Uhr
Finanzplätze

Redaktion: rem

Der Schweizer Finanzplatz zählt zu den Pionieren im Bereich nachhaltiger Finanzgeschäfte und sei auf dem Weg, zu einem international führenden Hub für Sustainable Finance zu werden. Wie einer Medienmitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist, unterstützt die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) dieses Ziel und engagiert sich mit hoher Priorität im Bereich Sustainable Finance.

Die SBVg setze auf eine optimale Kombination aus eigenen Brancheninitiativen und kompetitiv ausgestalteten Rahmenbedingungen. Ein konkretes Beispiel einer Brancheninitiative sei der neue Leitfaden der SBVg zur Integration von ESG-Überlegungen (Environment, Social und Governance) in den Beratungsprozess. In ihrer Broschüre "Sustainable Finance in der Schweiz: von einer Pionierin zu einem international führenden Hub" stellt die SBVg insgesamt zehn eigene Brancheninitiativen sowie zehn konkrete Handlungsfelder zur Verbesserung der Rahmenbedingungen vor. Dabei setzt sie laut eigenen Angaben auf marktwirtschaftliche Ansätze.

"Unser Finanzplatz weist durch das Zusammenspiel von Erfahrung, Finanzwissen, Nähe zu technologischen Lösungen und Umsetzungswillen eine starke Positionierung auf. Wir haben sehr gute Karten, um ein weltweit führender Hub für Sustainable Finance zu werden", sagt Jörg Gasser, CEO der SBVg. Damit dies gelinge, seien alle Akteure, namentlich die Politik, die Marktakteure wie Banken, Versicherungen und Fonds sowie ihre Branchenverbände gefordert.

Leitfaden zum Beratungsprozess

Studien hätten dargelegt, dass bei institutionellen Kunden wie Pensionskassen die Integration von ESG-Überlegungen weitgehend zur Norm gehöre. Bei den Privatkunden hingegen gebe es noch Potenzial. Mit dem "Leitfaden für den Einbezug von ESG-Kriterien in den Beratungsprozess für Privatkunden" der SBVg setze die Branche genau bei diesem Potenzial an. Diese Leitlinien seien in enger und intensiver Zusammenarbeit mit den Mitgliedern entwickelt worden, so die SBVg. Die ganze Bankbranche stehe dahinter.

Darüber hinaus stellt die SBVg mit der Broschüre "Sustainable Finance in der Schweiz: Von einer Pionierin zu einem international führenden Hub" der Öffentlichkeit und Politik eine breite Auslegeordnung über die laufenden Branchenaktivitäten vor. Zugleich beinhaltet die Broschüre konkrete Handlungsfelder, wie die Rahmenbedingungen wirksam verbessert werden können. "Bestehende regulatorische und steuerliche Hürden für nachhaltige Finanzinstrumente in der Schweiz sollten abgebaut werden, um die Rahmenbedingungen für nachhaltige Finanzflüsse zu verbessern", kommentiert August Benz, stv. CEO und Leiter Private Banking & Asset Management.

SBVg verstärkt Sustainable-Finance-Expertise in Genf

Per 1. Juni 2020 hat die SBVg ihre Präsenz in Genf räumlich und personell verstärkt. In den Büroräumlichkeiten der Fondation Genève Place Financière wurde eine Zweigniederlassung der SBVg etabliert. Mit Alexandre Roch startete ein Experte für Sustainable Finance als erster Mitarbeiter der SBVg in Genf seine Arbeit ebenfalls per 1. Juni 2020. Mit dieser Präsenz festige die SBVg ihr Netzwerk sowohl zum Genfer Finanzplatz als auch zu den diversen internationalen Organisationen vor Ort.

Philippe Lomné (links) und Emmanuel Petit, Manager des R-co Conviction Credit Euro

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