Automatischer Informationsaustausch: Bundesrat erweitert AIA-Netzwerk

Die Schweiz wird ab 2021 voraussichtlich mit 108 Partnerstaaten den automatischen Informationsaustausch pflegen. (Bild: ZVG)
Die Schweiz wird ab 2021 voraussichtlich mit 108 Partnerstaaten den automatischen Informationsaustausch pflegen. (Bild: ZVG)

Der Bundesrat hat die Botschaft zur Einführung des automatischen Informationsaustauschs über Finanzkonten (AIA) mit 19 weiteren Partnerstaaten verabschiedet. Ferner hat er den Bericht zum Prüfmechanismus zur standardkonformen Umsetzung des AIA durch Partnerstaaten genehmigt.

29.05.2019, 16:22 Uhr
Finanzplätze

Redaktion: rem

Von den gegenwärtig 108 Staaten und Territorien, die sich zum Standard des automatischen Informationsaustauschs über Finanzkonten (AIA) bekennen, fehlen dem Schweizer AIA-Netzwerk noch deren 19. Mit der entsprechenden Erweiterung des AIA-Netzwerks trägt die Schweiz laut Bundesrat dazu bei, dass weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden. Nun hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 29. Mai 2019 die Botschaft zur Einführung des AIA mit 19 weiteren Partnerstaaten verabschiedet. Das Inkrafttreten ist für 2020 geplant mit einem ersten Datenaustausch 2021.

Gleichentags hat der Bundesrat den Bericht zum Prüfmechanismus zur standardkonformen Umsetzung des AIA durch die Partnerstaaten genehmigt, mit denen die Schweiz im Herbst 2019 erstmals Daten auszutauschen beabsichtigt. Es handelt sich dabei um die zweite Tranche von Staaten, mit denen die Schweiz einen AIA unterhalten will. Ende September 2018 wurden erstmals mit 36 Staaten und Territorien Informationen über Finanzkonten automatisch ausgetauscht. Derzeit erfüllen alle geprüften Partnerstaaten die Voraussetzungen für die Durchführung des AIA. Die Schweiz muss somit die Informationen über Finanzkonten des Jahres 2018 wie vereinbart diesen Herbst den Partnern übermitteln. Der Bundesrat hat das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) beauftragt, den Bericht den parlamentarischen Kommissionen zur Konsultation zu unterbreiten und wird danach beschliessen, ob mit einem Partnerstaat allenfalls keine Daten ausgetauscht werden sollen.

Prüfmechanismus wird auf alle neuen AIA-Partnerstaaten angewendet

Konkret beabsichtigt der Bundesrat, mit den folgenden weiteren Partnerstaaten erstmals 2021 Informationen über Finanzkonten auszutauschen: Albanien, Aserbaidschan, Brunei Darussalam, Dominica, Ghana, Kasachstan, Libanon, Macao, die Malediven, Nigeria, Niue, Pakistan, Peru, Samoa, Sint Maarten, Trinidad und Tobago, die Türkei und Vanuatu. Im Zeitraum zwischen der Eröffnung des Vernehmlassungsverfahrens und der Veröffentlichung der Botschaft hat zudem Oman erklärt, den AIA bis 2020 umzusetzen. Aus diesem Grund hat der Bundesrat diesen Staat ebenfalls in die Liste der weiteren Partnerstaaten aufgenommen.

Die entsprechenden Bundesbeschlüsse sollen dem Parlament in der Herbst- und Wintersession dieses Jahres zur Genehmigung unterbreitet werden, damit der AIA mit diesen Partnerstaaten ab 2020 aktiviert werden könnte. Vor dem ersten Datenaustausch mit diesen Partnerstaaten wird der Bundesrat nochmals prüfen, ob diese die Voraussetzungen des AIA-Standards erfüllen. Deshalb beabsichtigt er, den Prüfmechanismus, den das Parlament im Dezember 2017 verabschiedet hat, sinngemäss auf alle erwähnten neuen AIA-Partnerstaaten anzuwenden.

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