11.07.2025, 13:54 Uhr
Der Spezialchemiekonzern Ems hat im ersten Halbjahr 2025 zwar erneut weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Denn der Zulieferer der Autoindustrie setzt unvermindert auf den Ausbau von Neugeschäften.
Der Preiskampf in China geht in die nächste Runde. Marktführer BYD muss seine fertigen E-Autos loswerden und bietet Rabatte bis zu 35 Prozent. Die Kunden greifen zu. Bei den Aktien gibt es ebenfalls «Rabatte».
Der Branchenverband der Autoindustrie zählte zuletzt 3,5 Millionen unverkaufte Neuwagen, den höchsten Wert seit Ende 2023. Entsprechend aggressiv betreiben die Hersteller nun den Preiswettbewerb, um die fertigen Modelle loszuwerden.
Angesichts der Sorge vor einem noch intensiveren Wettbewerb verkauften Investorinnen und Investoren chinesische E-Auto-Aktien. Der Kurs der BYD-Papiere fiel am Montag um bis zu 8,3 Prozent, während Konkurrenten wie Great Wall Motor und Geely um mehr als fünf Prozent an Wert verloren.
BYD hatte im Februar angekündigt, in Zukunft neue Assistenzsysteme als Standard in allen Fahrzeugen anzubieten. Deshalb gibt es einige Rabatte schon länger, vor allem auf ältere Modelle. «Die offizielle Rabatt-Ankündigung sendet ein starkes Signal darüber, wie hart der Markt ist», schreibt Tim Hsiao, Analyst von Morgan Stanley, in einem Kommentar.
Marktbeobachter erwarten, dass die Konkurrenten von BYD nun nachziehen und ebenfalls weiter die Preise senken. Der Druck dürfte auch die ohnehin dünnen Margen weiter schmälern und den Konsolidierungsdruck auf Chinas Automarkt verstärken.
Die Besucherzahlen bei BYD-Händlern seien über das Wochenende bereits um 30 bis 40 Prozent gestiegen, hiess es. Sollte sich der Zulauf in Verkaufszahlen ausdrücken, könnte sich der Aufwärtstrend für BYD fortsetzen. Der Konzern aus Shenzhen meldete im April einen Absatzrekord und sieht sich weiter in der Lage, das Jahresziel von 5,5 Millionen Autos zu erreichen.
Auch in Europa wächst BYD derzeit stark. Im April verkaufte die Marke auf dem Kontinent erstmals mehr Autos als Tesla. Die deutschen Hersteller stehen in China derweil weiter unter Druck. Vor allem das Geschäft der Premiumhersteller – einst profitabelstes Segment der Deutschen in der Volksrepublik – geht im weltgrößten Neuwagenmarkt immer weiter zurück. Insgesamt lag der Marktanteil deutscher Hersteller bei E-Autos 2024 nur noch bei fünf Prozent. Das liegt einerseits an der Kaufzurückhaltung der chinesischen Kunden, andererseits an der immer stärkeren Konkurrenz durch inländische Hersteller.