Mercedes mit überraschend schwachem Jahresstart

Mercedes verkaufte im ersten Quartal acht Prozent weniger Pkw. (Bild emirhankaramuk/Shutterstock)
Mercedes verkaufte im ersten Quartal acht Prozent weniger Pkw. (Bild emirhankaramuk/Shutterstock)

Der Autobauer Mercedes-Benz hat wegen Problemen in den Lieferketten und Modellwechseln zum Jahresstart schwächer abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz im ersten Quartal ging um 4,4 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sackte sogar um knapp 30 Prozent auf 3,86 Milliarden Euro ab.

30.04.2024, 09:30 Uhr
Aktien

Redaktion: AWP

Vor allem der Absatzrückgang bei den lukrativen Top-Modellen wie der S-Klasse fiel beim Gewinn im ersten Quartal ins Gewicht. Erst in der zweiten Jahreshälfte dürfte sich der Verkaufsmix wieder in Richtung teurere Autos verschieben und damit Schub liefern, wie es in einer Mitteilung hiess. Das Management um Chef Ola Källenius sah dennoch keinen Grund, von den Jahresprognosen abzurücken.

Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC wähnte die Profitabilität der Pkw-Sparte zwar deutlich unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen. Allerdings dürften grosse Profiinvestoren bereits damit gerechnet haben, weswegen sich die negative Reaktion der Aktie im Rahmen halten sollte. Die Aussagen zum Ausblick seien beruhigend, konstatierte UBS-Experte Patrick Hummel mit Blick auf die Kursreaktion.

Deutlich tiefere Marge

Finanzchef Harald Wilhelm sprach in einer Analystenkonferenz von einem «herausfordernden Quartal». Der Umsatz sank um 4,4 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sackte sogar um fast 30 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro ab. In der wichtigsten Sparte mit Pkw rutschte die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern um 5,8 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent überraschend deutlich ab.

Das Management um Chef Källenius hatte bereits vor einem schwachen Start gewarnt. Der Absatzrückgang sowie Modellwechsel im lukrativen Top-Segment belasteten. Mercedes hat in den ersten drei Monaten 462 978 Pkw abgesetzt und damit 8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, vor allem wegen eines schleppenden Laufs in Asien.

Weil Mercedes aber die Geländewagen der G-Klasse sowie die E-Klasse und den Kompakt-SUV GLC bei der Tuningsubmarke AMG erneuert, wurden weniger teure Autos verkauft. Zudem belasteten Lieferengpässe mit 48-Volt-Batterien, für die Mercedes bereits Besserung in Aussicht gestellt hatte. Das Absatzniveau sollte im ersten Quartal allerdings insgesamt den Tiefpunkt markiert haben, hiess es.

Das starke Ergebnis bei den Lieferwagen konnte die Schwäche im Pkw-Bereich nicht vollends kompensieren. Die Van-Sparte brummt zwar noch - sie trägt allerdings wegen ihrer Grösse vergleichsweise wenig zum operativen Ergebnis des Konzerns bei. Für das Geschäft mit Sprinter und Co. hat Mercedes für den Jahresverlauf bereits eine schwächere Entwicklung vorhergesagt. Das erste Quartal biete dahin gehend ein komfortables Polster.

Die Prognose bleibt

Unter dem Strich fuhr Mercedes mit 3,03 Milliarden Euro rund ein Viertel weniger Konzerngewinn ein. Die Jahresprognosen bestätigte der Autobauer. Es gebe nach wie vor eine gewisse Unsicherheit, hiess es vom Dax-Konzern. Bei den Pkw zeichne sich hinsichtlich der aktuellen Lieferengpässe bei den GLC- und E-Klasse-Modellen Entspannung ab und weitere Verbesserungen werden erwartet. In Europa sei die Stimmung insgesamt unverändert, während sich in China die Verfügbarkeit vor allem für die E-Klasse verbessern sollte.

Den Gesamtmarkt China betrachte man derzeit aber mit Vorsicht. In den USA gebe es hingegen eine solide Dynamik bei Absatz und Nachfrage.

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