19.06.2025, 13:07 Uhr
Institutionelle Anleger in der Schweiz reagieren auf geopolitische Unsicherheiten und Marktverwerfungen mit einer höheren Aktivität und strukturierten Risikobereitschaft als viele ihrer europäischen Pendants. Dies...
Der Augenheilmittelkonzern Alcon ist verhalten ins Jahr 2025 gestartet. Investoren goutieren das gar nicht und der Kurs der Aktie fällt deutlich.
Von Januar bis März erzielte der US-schweizerische Konzern einen Umsatz in Höhe von 2,45 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Plus von lediglich 0,3 Prozent, wie es nach US-Börsenschluss hiess. In Lokalwährung resultierte ein Plus von 3 Prozent.
Damit hat sich das Wachstum im Vergleich zum vierten Quartal 2024 abgeschwächt. Damals war Alcon mit gut 6 Prozent gewachsen. Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt für das Startquartal mit einem nicht-währungsbereinigten Umsatzplus von 3 Prozent gerechnet. Die Aktie von Alcon fällt darauf im frühen Handel am Mittwoch bis 9 Prozent auf 72 Franken, danach erholt sich das Papier leicht.
Im Chirurgie-Geschäft mit Implantaten, Verbrauchsmaterialien und sonstigem Equipment sank der Umsatz in Dollar gerechnet um 1 Prozent auf 1,33 Milliarden, wogegen um Währungseffekten bereinigt ein Wachstum von 2 Prozent resultiert hat. Der Bereich Vision Care (Kontaktlinsen) wiederum verzeichnete sowohl in Dollar (+1 Prozent auf 1,12 Milliarden US-Dollar) wie in Lokalwährungen (+3 Prozent) Wachstum.
Die Kernmarge als Mass für die Profitabilität der Gruppe ging durch den Kostenanstieg belastet auf 20,8 Prozent zurück nach 22,0 Prozent im Startquartal vor einem Jahr. Die operative Marge (unbereinigt) stieg dagegen dank positiven Wertanpassungen auf Beteiligungen um 4,0 Prozentpunkte auf 19,1 Prozent.
Unter dem Strich verblieb n der Alcon-Rechnung ein Kerngewinn pro Aktie von 73 Cents nach 78 Cent im Vorjahr. Der Cashflow stieg derweil von 341 Millionen vor Jahresfrist auf 384 Millionen Dollar.
Angesichts des schwachen Marktumfelds in den USA sei der Start ins Jahr 2025 sehr gut ausgefallen, wird Firmenchef David Endicott in der Mitteilung zitiert. Auch seien neu lancierte Produkte von der Kundschaft gut aufgenommen worden. Mit Blick nach vorne rechnet Endicott mit einer Normalisierung am US-Markt und einer Wachstumsbeschleunigung in der zweiten Jahreshälfte.
Trotzdem lässt Alcon in den Prognosen fürs Gesamtjahr 2025 Vorsicht walten, auch weil aufgrund der US-Zollpolitik mit geschätzt rund 80 Millionen Dollar zusätzlichen Kosten gerechnet wird. Darüber hinaus würden die aktuell gedämpfte Geschäftsentwicklung und Annahmen zu den Lizenzaktivitäten ebenfalls die Profitabilität belasten.
Während beim Umsatz etwas höhere 10,4 bis 10,5 Milliarden Dollar (bisher 10,2 bis 10,4 Milliarden) angestrebt werden, ist die Erwartung an die operative Kerngewinnmarge auf 20 bis 21 Prozent (bisher 21 bis 22 Prozent) gesenkt worden.