Dividendenaktien sind deutlich risikoärmer als der breite Aktienmarkt und bieten ein nachhaltiges Einkommen. Laut Laurent van Tuyckom von Degroof Petercam AM ist die durchschnittliche Dividendenrendite in Europa mit einem Spread von sechs Prozent eine überaus attraktive Ertragsquelle.
06.05.2019, 14:12 Uhr
Redaktion: rem
Anleger müssen sich von der Illusion steigender Zinsen verabschieden. Ausschüttungen von Unternehmen sind hingegen langfristig stabil – auch in Abschwungphasen. "Die Suche nach regelmässigem Einkommen bzw. laufenden Erträgen bleibt im extremen Niedrigzinsumfeld elementar", sagt Laurent van Tuyckom, Senior-Portfoliomanager bei Degroof Petercam AM. Wenn Obligationen keine oder nur sehr geringe Zinsen abwerfen, müsse sich der Blick der Anleger zwangsläufig auch auf die Aktienmärkte richten. "Eine gute Alternative im Zinsdilemma sind Dividendenaktien. Sie sind naturgemäss nicht der neue Zins, aber eine sehr attraktive Ertragsquelle", führt der Aktienexperte weiter aus.
Da Dividenden zwangsläufig mit Aktieninvestments verbunden sind, verweisen manche Experten auf die vermeintlich erhöhten Risiken an den Aktienmärkten. Grundsätzlich sind Aktien risikoreicher als Obligationen. Doch müsse man bedenken, so van Tuyckom, dass Dividendenaktien ein wesentlich geringeres Risikoprofil als der breite Aktienmarkt aufweisen. Das zeige sich auch darin, dass Dividendenaktien weniger anfällig auf wirtschaftliche Abschwünge reagierten. "Um das Vertrauen der Investoren nicht zu erschüttern, werden Ausschüttungen in der Regel nicht so stark gekürzt wie es die Gewinnrückgänge erwarten lassen", betont er. Ausserdem verweist der Experte darauf, dass man bei den aktuellen Zinsen an den Anleihemärkten ohnehin differenzieren müsse. Denn so manchen höheren Zins müssten sich Anleger in Form bereits hoher Risiken und Bewertungen teuer einkaufen.
Einkommensalternative auf lange Sicht
Dividenden sollten auch auf lange Sicht eine gute Einkommensalternative bleiben, meint der Manager des DPAM Invest B Equities Dividend Europe. Er begründet dies mit den Entwicklungen an den Zinsmärkten. Nachdem vieles bereits auf ein baldiges Ende der Niedrigzinsphase hingedeutet habe, würden die Erwartungen nun in Richtung eines weiterhin sehr niedrigen Zinsniveaus gehen. Der Zinserhöhungszyklus in den USA sei bereits gestoppt worden, und in Europa seien erste Zinserhöhungen in weitere Ferne gerückt.
Die derzeitige Attraktivität von Dividendenaktien zeigt sich anhand des Renditeabstands zu festverzinslichen Papieren. So liegt der Spread in Europa gegenüber Investment-Grade-Unternehmensobligationen mit aktuell 6 Prozent auf einem historischen Rekordwert. "Die hohe Ertragseffizienz und die defensivere Charakteristik im Vergleich zum breiten Aktienmarkt machen Dividendenaktien zu einem wichtigen Instrument zur Diversifizierung von Anlegerportfolios – ein Sachverhalt, der durch die weiterhin unkonventionelle Notenbankpolitik auch längerfristig Bestand haben wird", fasst van Tuyckom die Vorzüge von Dividendenaktien zusammen.
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