Hohe Kosten- und Performanceunterschiede bei Vorsorgefonds
Licht und Schatten liegen unter den untersuchten 85 3a-Vorsorgefonds erheblich auseinander. (Bild: Shutterstock.com/Darren Baker)
Das Vergleichsportal moneyland.ch hat die Gebühren und Performance von Schweizer Vorsorgefonds untersucht. Das Resultat: Manche Vorsorgefonds sind mehr als siebenmal so teuer wie die günstigsten Fonds. Bei der Performance, zum Beispiel über drei Jahre, gibt es Unterschiede von mehr als 50 Prozentpunkten.
17.11.2021, 09:41 Uhr
Autor: Hanspeter Frey
Wie gut sind Schweizer Vorsorgefonds, die 3a-Fonds des freiwilligen Vorsorgesparens (dritte Säule), wirklich? Um diese Frage zu beantworten, hat der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch 85 Vorsorgefonds untersucht - nach Kosten und nach Performance mit Stand Ende Oktober 2021.
Bei den Kosten wurden nicht nur die Fondsgebühren (Total Expense Ratio oder TER), sondern auch allfällige Depot-, Ausgabe-, Pauschal- und Rücknahmegebühren berücksichtigt. Die so ermittelten Gesamtkosten belaufen sich bei den untersuchten Vorsorgefonds auf durchschnittlich 1,08% pro Jahr.
Unter den Fonds, und das ist das bemerkenswerte der Untersuchung, gibt es riesige Unterschiede: Für einen Betrag von CHF 100‘000 betragen die Gesamtkosten über zehn Jahre beim teuersten Fonds CHF 17‘400 oder 1,74% pro Jahr. Andere Fonds kosten im gleichen Rechenbeispiel CHF 2300 resp. 0,23% pro Jahr.
"Passive Fonds aus Kostengründen vorziehen"
Aktiv gemanagte Fonds kosten im Durchschnitt 1,17%, während es bei passiven Fonds 0,76%. Das ist nachvollziehbar. Aktive Fonds versuchen, den Gesamtmarkt zu übertreffen, was mit einem Zusatzaufwand verbunden ist.
Vorsorgewissen mit "Money Factory"
Ums Vorsorgewissen ist es schlecht bestellt. Das bestätigen Studien immer wieder. Das Finanzportal Fintool tritt diesem Manko entgegen. In Kurzvideos und Lehrgängen vermittelt es grundlegende Kenntnisse allgemein zu Geld- und Anlagefragen. In der Reihe «Money Factory» widmet sich Fintool in Form eines SmartBook speziell der Versorge. In einfachen Worten und mit Hilfe von Lernvideos, Podcasts und Illustrationen liefert es grundlegende Informationen, Zusammenhänge und wertvolle Tipps.
Zu beziehen ist das SmartBook "Money Factory", die Vorsorge in der Schweiz, für 39 Fr. (Premium-Abonnenten 29 Fr.) unter www.fintool.ch.
Passive Fonds gehen mit dem Index. Abzüglich der Kosten reichen sie allerdings nicht exakt an diesen heran. Aktive Fonds sind ausserdem dem Risiko einer Underperformance verbunden, denn nur eine Minderheit der so geführten Produkte schlagen den Gesamtmarkt. Felix Oeschger, Analyst von moneyland.ch, empfiehlt allein mit Blick auf die Kosten, passive Strukturen den aktiven vorzuziehen. Weil viele aktive Fonds zumindest zeitweilig dem Index teils deutlich unterlegen sind, schneiden passive Vorsorgefonds im Durchschnitt auch punkto Performance besser ab. Moneyland.ch hat die Performance der Schweizer Vorsorgefonds über ein Jahr, drei Jahre, fünf und zehn Jahre bis zum 31. Oktober 2021 (unter Berücksichtigung der TER) verglichen. Das Ergebnis: Je höher der Aktienanteil der Vorsorgefonds ist, desto besser haben sie sich geschlagen. Die Erklärung ist einfach: Die Aktienmärkte haben sich über diese Zeitperioden teils überaus positiv entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten erreichten die untersuchten 85 Vorsorgefonds eine Wertsteigerung von durchschnittlich 14,5%. Gross ist die Bandbreite: Je nach Fonds gab es eine Performance zwischen -1,2 (keine Aktien, 50% Obligationen) und maximal +41% (100% Aktien im Portefeuille).
Eklatante Unterschiede
Über drei Jahre bewegte sich die Performance je nach Fonds zwischen -2,6 (50% Obli, keine Aktien) und +54,9% (nur Aktien), bei einem Durchschnitt von +20,5%. In den vergangenen fünf Jahren lag die durchschnittliche Performance bei 24,1%, mit einer Bandbreite je nach Fonds zwischen -4,4 und 58,9%.
Am eindrücklichsten sind die Zahlen über zehn Jahre: Die durchschnittliche Performance betrug 51,7%. Die schlechteste steht mit -6,3% (Geldmarkt) zu Buche, die beste kam auf 88,2% (aktives Portfolio: 45% Aktien, 37% Obligationen, 11% Immobilien).
So aufschlussreich die Analyse ist, so wichtig ist der Zusatz, dass die vergangene Performance keine Garantie für die Zukunft ist und deshalb nicht allein das ausschlaggebende Kriterium für die Wahl des passenden Vorsorgefonds sein darf. «Entscheidend bei der Auswahl eines Vorsorgefonds sind die eigene Risikobereitschaft und die Gesamtkosten», betont moneyland-Experte Oeschger.
Meta in Spanien auf 550 Millionen Euro Schadenersatz verklagt
04.12.2023, 16:22 Uhr
Die spanische Medienvereinigung AMI hat den US-Social-Media-Konzern Meta wegen unlauteren Wettbewerbs auf gut 550 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Erst im Mai hatte die irische Datenschutzbehörde gegen den...
Zahl der Firmen-Pleiten in Deutschland steigt deutlich
04.12.2023, 12:54 Uhr
Bis zum Ende des laufenden Jahres werden laut Schätzungen von Creditreform 18 100 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht angetreten haben und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Den Höchststand gab es...
Evergrande erhält erneut Aufschub für Sanierungsplan
04.12.2023, 10:54 Uhr
Vor einem Hongkonger Gericht droht Evergrande die Abwicklung. Eine überraschende Richterentscheidung verschafft dem hochverschuldeten Unternehmen jedoch wieder etwas Luft.
Swiss-Life: Patrick Frost übergibt an Matthias Aellig
04.12.2023, 09:19 Uhr
Bei der Swiss Life kommt es im nächsten Jahr zu einem grossen Wechsel an der Spitze des Unternehmens. CEO Patrick Frost tritt im Mai von seinem Posten zurück, dann übernimmt der bisherige Finanzchef Matthias...
Der Bitcoin hat seine Rally am Wochenende mit dem Sprung über die Marke von 40 000 US-Dollar fortgesetzt. Mit dem Kurssprung kommt der Bitcoin nun wieder auf einen Marktwert von mehr als 800 Milliarden Dollar.
Krypto-Anbieter 21Shares sieht mehr Interesse institutioneller Anleger
01.12.2023, 12:49 Uhr
Nicht zuletzt dank den zunehmenden Regulierungen des Kryptosektors trauten sich auch Institute wie Pensionskassen vermehrt, in solche Anlagen zu investieren, sagt 21Shares-Mitgründer und -CEO Hany Rashwan.
Die Opec plus kürzt ihre Ölproduktion ab Januar um zusätzlich eine Million Barrel pro Tag. Ausserdem hat das Kartell ein neues Mitglied gewonnen: Brasilien wird der erweiterten Ölallianz im Januar beitreten.
Nach dem leichten Rückgang im Frühling hat die Schweizer Wirtschaft im Sommer wieder an Fahrt aufgenommen. Im dritten Quartal ist das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gewachsen.