Credit Suisse ist zurück in der Gewinnzone

Tidjane Thiam, CEO Credit Suisse
Tidjane Thiam, CEO Credit Suisse

Die Credit Suisse hat 2018 ihren ersten Jahresgewinn seit 2014 erzielt und ihre dreijährige Restrukturierung abgeschlossen. CEO Tidjane Thiam hat die angekündigten Ziele mehrheitlich erreicht.

14.02.2019, 13:44 Uhr

Redaktion: rem

Die Credit Suisse (CS) konnte 2018 den Vorsteuergewinn der Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 90% auf CHF 3,4 Mia. erhöhen und einen Reingewinn von CHF 2,1 Mia. ausweisen. Die Resultate für das vierte Quartal übertrafen die Markterwartungen mit einem Anstieg des Vorsteuergewinns auf CHF 628 Mio. um mehr als das Vierfache gegenüber dem Vorjahresquartal und mit dem niedrigsten Geschäftsaufwand in einem Quartal in den letzten fünf Jahren, wie die Credit Suisse mitteilte.

Mit operativen Kosten von CHF 16,5 Mia. wurde das für Ende 2018 mit dem Restrukturierungsprogramm von CEO Tidjane Thiam angestrebte Ziel von CHF 17 Mia. übertroffen. Damit hat die CS seit Ende 2015 die Kosten um CHF 4,6 Mia. reduziert. Am besten stehen nach drei Jahren Restrukturierung die Schweizer Universalbank sowie die internationale Vermögensverwaltung da. Sie haben die Vorgaben beim Gewinn vor Steuern weitgehend erreicht. Unter den vorgegebenen Zielen sind hingegen das Asien-Geschäft sowie Global Markets und das Investment Banking geblieben.

Anstieg der Netto-Neugelder
Dem Vermögensverwaltungsgeschäft sind im vergangenen Jahr Netto-Neugelder von CHF 34,4 Mia. zugeflossen. Das entspricht einer annualisierten Wachstumsrate von 9% im Private Banking innerhalb von APAC Wealth Management & Connected, 4% im Private Banking innerhalb von International Wealth Management und 1% im Bereich Private Clients der Swiss Universal Bank. Die Netto-Neugelder der Gruppe beliefen sich auf insgesamt CHF 56,5 Mia., was einem Anstieg von 49% im Vorjahresvergleich entspricht.

Weiter meldet die CS die erfolgreiche Abwicklung der Altlasten-Verwertungseinheit Strategic Resolution Unit (SRU). Diese verzeichnete einen Vorsteuerverlust von USD 1,3 Mia. für 2018. Das verbleibende Portfolio, das an die Asset Resolution Unit übertragen wurde und per 1. Januar 2019 separat im Corporate Center ausgewiesen wird, wird voraussichtlich eine Belastung für den Vorsteuergewinn von rund USD 0,5 Mia. im Jahr 2019 darstellen.

Die Quote des harten Kernkapitals (CET1) lag per Ende 2018 bei 12,6%, die Tier 1 Leverage Ratio auf Look-through-Basis bei 5,2%. Insgesamt konnten also die Erträge gesteigert und die Kosten reduziert, gleichzeitig aber auch das Gesamtrisiko verringert werden. Der Verwaltungsrat wird den Aktionären an der Generalversammlung am 26. April 2019 eine Ausschüttung von CHF 0.2625 je Aktie aus Kapitaleinlagereserven für das Geschäftsjahr 2018 vorschlagen.

2019 mit vielen Unsicherheiten
Laut CS verzeichneten Anleihen- und Aktienprodukte in Bezug auf die branchenweiten Gebührenerträge einen sehr verhaltenen Jahresbeginn. Die weitere Entwicklung im restlichen ersten Quartal und im laufenden Jahr sei mit bedeutender Unsicherheit verbunden. Die Besorgnis über das unsichere politische Klima in mehreren wichtigen Volkswirtschaften und über möglicherweise daraus resultierende Störungen des Welthandels sei gross. Die CS sieht sich jedoch widerstandsfähig gegenüber Abwärtsrisiken, gleichzeitig aber auch gut aufgestellt, um von einem potenziellen Aufwärtstrend profitieren zu können.

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