04.10.2024, 15:09 Uhr
Während aktive ETFs in den USA weiterhin ein Riesenerfolg sind, ist ihr Anteil in Europa mit etwas mehr als 2% des gesamten ETF-Volumens von knapp zwei Billionen Euro noch überschaubar. Doch das Segment wächst...
Der Goldpreis in US-Dollar hat allein in der vergangenen Woche drei Mal neue Rekordhöhen erreicht. Nun hat der Wert von Gold auch in Schweizer Franken den bisherigen Rekord geknackt. Am Freitagabend (20.09.24) stieg der Goldpreis auf 2'230.69 Franken pro Unze.
Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis in Schweizer Franken stark gestiegen. Der Zuwachs beträgt über 28 Prozent. Der bisherige Höchststand lag bei 2'227.14 Franken und wurde am 20. Mai 2024 erreicht.
Die Gründe für den Rekord beim Goldpreis sind vielfältig. «Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Der Ukrainekrieg und der sich weiter zuspitzende Konflikt im Nahen Osten haben dazu geführt, dass sich die Investoren mit Gold absichern möchten», sagt Christian Brenner, CEO des Edelmetallhandelsunternehmens Philoro Schweiz und ergänzt: «Hinzu kommt, dass nebst anderer Zentralbanken nun auch die US-Notenbank Fed ihre Zinsen um 0,5 Prozent gesenkt hat. Ein niedriger Zins verleiht dem Goldpreis Flügel, da die Opportunitätskosten verringert werden.»
Ein weiterer Grund für den Höhenflug beim gelben Edelmetall ist laut Brenner, dass auch in diesem Jahr die Zentralbanken in rekordhohen Summen Gold gekauft haben. Dazu gehören auch China, Japan und Indien. «Generell wollen sich alle BRICS-Staaten von ihren Dollar-Reserven lösen und kaufen in grossen Mengen Gold», erklärt der Experte.
Laut Brenner ist Gold auch bei privaten Investoren, vor allem in Asien, eine wichtige Krisenwährung. «In China, das sich in einer Wirtschaftskrise im Zuge des Konkurses des Immobilienkonzerns Evergrande befindet, haben die Investoren fast nur noch die Möglichkeit, in Gold zu investieren», sagt Christian Brenner.
In der Schweiz ist die Zahl an Kunden, die Gold in physischer Form kaufen und verkaufen, bereits über einen längeren Zeitraum hinweg mehrheitlich ausgeglichen. Weil die Schweizer Händler von Privatkunden derzeit viele Münzen und Barren aus Gold ankaufen, müssen sie weniger Neuware bestellen. In der Statistik der Branchenorganisation World Gold Council (WGC), die nur den Bedarf nach Neuware berücksichtigt, wurde im zweiten Quartal dieses Jahres in der Schweiz deshalb ein Rückgang des Bedarfs um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgewiesen. Der Bedarf nach Neuware betrug hierzulande demnach 5,1 Tonnen.
«Der tatsächlich hohe Bedarf der Privatkunden nach Gold wird in dieser Statistik nicht abgebildet», erklärt Brenner. «Im deutschsprachigen Raum dürften Gold-Nachfrage und -Angebot stark bleiben. Auch in den sonst ruhigen Sommermonaten war viel los, eine hohe Dynamik beim Goldpreis ist gut für den Handel».
«Wir sind am Beginn eines goldenen Zyklus, in der die aktuellen Allzeithochs des Goldpreises nur ein Etappenziel markieren», sagt Christian Brenner. «Am Ende der Skala des angebrochenen goldenen Jahrzehnts wird der Preis bei über 100'000 Franken pro Kilogramm Gold stehen. Das heisst, auch für die Unze Gold wird der Preis von 3'000 Franken langfristig durchbrochen», prognostiziert Brenner.