Wenn die Volatilität steigt, entscheiden sich Anleger für aktives Management

Fast drei Viertel aller europäischer Investoren entschiedne sich für aktive Manager, um ihr Kapital zu schützen. Das Risikomanagement gilt als eine der grössten Stärken aktiver Manager, schreibt MFS Investment Management.

22.07.2015, 17:10 Uhr
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Nach dem Active Investing Sentiment Survey von MFS rechnen in Europa 64% aller professionellen Investoren in den nächsten zwölf Monaten mit mehr Volatilität. Unabhängig davon, ob sie die Marktschwankungen der letzten Monate für vorübergehend oder dauerhaft halten, sehen 72% der Befragten professionellen Investoren im Kapitalschutz das wichtigste Auswahlkriterium für aktive Manager. Die Umfrage wurde von dem Researchanbieter CoreData von April bis Juni 2015 durchgeführt. Befragt wurden 1.083 Finanzberater, institutionelle Investoren und professionelle Anleger weltweit, darunter 158 aus Europa.

„Früher oder später wird die Volatilität steigen. Für aktive Manager bedeutet das Chancen, Risiken zu erkennen und Mehrertrag zu erzielen", so Joe Flaherty, Chief Investment Risk Officer bei MFS Investment Management. „Mit sorgfältigen Analysen und einer guten Einzeltitelauswahl können aktive Manager Verlustrisiken steuern. Deshalb haben viele aktive globale Manager bei fallenden Kursen deutlich besser abgeschnitten als der Markt."

Investoren wissen das zu schätzen. 60% der befragten internationalen Investoren sind überzeugt, dass aktive Strategien vor allem bei fallenden Märkten ihre Vorzüge ausspielen können. Dafür gibt es Belege. In den letzten 25 Jahren haben die 25% besten aktiven Manager bei fallenden Märkten[1] 7,6 Prozentpunkte Mehrertrag erzielt.

Seit dem Ende der Finanzkrise (März 2009) ist der MSCI Europe Index um 160% gestiegen. Das Thema Verlustbegrenzung könnte bald für noch mehr Anleger interessant sein. Trotz der erheblichen Zuflüsse in passive Strategien in den letzten Jahren sind weniger als die Hälfte (49%) der befragten europäischen Investoren ganz von diesem Konzept überzeugt. Fünf von zehn Investmentspezialisten in Europa meinen, dass passive Strategien nicht flexibel auf volatile Märkte reagieren können.

„Eine passive Strategie trägt ihrem Wesen nach immer das volle Marktrisiko. In den letzten Jahren sind deshalb passive Strategien mit aktiven Elementen immer beliebter geworden", so Flaherty. „Dies zeigt, dass Anleger durchaus an aktivem Management interessiert sind. Aber viele dieser Strategien sind recht neu und haben sich noch nicht in einem Abschwung bewährt."

Wie man einen kompetenten aktiven Manager erkennt
Europäische professionelle Investoren nannten Risikomanagement, langfristige Überzeugungen und Researchkompetenz als die wichtigsten Eigenschaften eines guten aktiven Managers. In Europa halten 80% der Investoren den Risikomanagementprozess für das wichtigste Merkmal eines guten aktiven Managers. Viele aktive Manager haben die Märkte über mehrere Marktzyklen geschlagen (Kompetenz ist durch nichts zu ersetzen, MFS Investment Management, Juni 2015).

„Wir sind überzeugt, dass man einen kompetenten aktiven Manager an bestimmten Merkmalen erkennen kann: Diszipliniertes Research und Portfoliomanagement und eine konsequente Umsetzung der Prozesse, langfristige Überzeugungen als Grundlage für klar definierte Portfolios, lange Haltedauer und Mehrertrag in volatilen Zeiten", meint Mike Roberge, Co-CEO von MFS Investment Management.

Wichtig ist, dass ein aktiver Manager überzeugende Ideen entwickelt und erfolgreich umsetzt. 75% der befragten europäischen Investoren nannten Mehrertrag über mehrere Marktzyklen als eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines aktiven Managers. 71% halten einen stabilen Investmentprozess und 58% eine aktive Einzeltitelauswahl für sehr wichtig.

Auf die langfristige Performance kommt es an
Auf die Frage nach den Vorteilen des aktiven Managements nannten die Befragten kurzfristiges Denken als ihre grösste Sorge, vor allem angesichts der derzeitigen Marktsituation. 68% der Teilnehmer weltweit gaben an, dass Investoren zu sehr auf die kurzfristige Performance achten. Deshalb überrascht es nicht, dass Investoren bereit sind, für Strategien mit langfristigen hohen Erträgen mehr zu zahlen. In Europa gaben 71% der befragten professionellen Investoren an, dass sie bereit sind, mehr für einen Mehrertrag über fünf Jahre zu zahlen. 44% würden Managern mehr zahlen, wenn diese über zehn Jahre Mehrertrag erzielen.

„Es ist schwierig, kurzfristig Mehrertrag zu erwirtschaften, ohne viel Risiko einzugehen", meint Roberge. „Aktiv gemanagte Strategien streben Mehrertrag über einen vollen Marktzyklus an, der sowohl steigende als auch fallende Märkte umfasst."

Von 1995 bis 2013 haben die Portfolios mit dem höchsten Active Share bzw. den grössten Abweichungen von der Benchmark ihren Vergleichsindex um 1,9 Prozentpunkte übertroffen.

Auch wenn passive Strategien in letzter Zeit gefragt waren und das Umfeld für aktives Management nicht immer einfach ist, bevorzugen professionelle Investoren aktive Manager. 79% aller Befragten in Europa gaben an, dass aktive Strategien für sie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. 77% aller Teilnehmer investieren ihr Kapital in aktiv gemanagte Strategien.

Quelle: MFS

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