In stagnierenden Märkten sind taktische Trades gefragt
Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM.
Die grossen Börsenindizes traten im Mai auf der Stelle. Weder an den Aktien- noch an den Anleihemärkten war eine klare Richtung zu erkennen. Angesichts unsicherer Aussichten bleiben die Marktteilnehmer weiterhin durchweg konservativ positioniert, analysiert Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. Anleger dürften in dieser Situation mit kurzfristigen und taktischen Trades am besten fahren.
14.06.2016, 14:25 Uhr
Redaktion: jog
"Das Risiko unerwarteter politischer Ereignisse und volle Terminkalender bei den Notenbanken dämpfen die Neigung der Fondsmanager, übergrosse Risiken einzugehen. Dazu trägt auch die Aussicht auf die typische saisonale Konjunkturschwäche vor Beginn des Sommers bei, die gewöhnlich mit weniger liquiden Märkten einhergeht. In diesem Umfeld dürften Fonds, die eher taktisch vorgehen und aus Trades auch schnell wieder aussteigen, am ehesten in der Lage sein, Gewinne mitzunehmen und ihr Kapital vor Verlusten zu bewahren. Abgesehen von diesen taktischen Strategien dürften sich aber auch für längerfristig orientierte Fonds weiterhin interessante Gelegenheiten an den Kreditmärkten eröffnen sofern die Investoren bereit sind, gewisse Liquiditäts- und Volatilitätsrisiken einzugehen. Denn höher rentierliche Anlagen bleiben weiterhin attraktiv. Angesichts der Erwartung eines moderaten, aber positiven Wirtschaftswachstums wird auch längerfristig nur begrenzt mit Zinserhöhungen gerechnet. Davon profitieren insbesondere Fonds, die in Corporate Bonds investieren."
Der MSCI World Index legte um weniger als ein Prozent zu, und der Barclays US Aggregate Bond Index beendete den Monat unverändert. Dagegen haben Ölpreis und US-Dollar kräftige Rallys hingelegt, während die Edelmetallpreise deutlich nachgaben. Nachdem die Aktienmärkte zunächst schwächer in den Mai gestartet waren, zogen sie zur Monatsmitte an und konnten bis Monatsende kräftig zulegen Gründe dafür waren eine vermeintlich höhere Wahrscheinlichkeit auf bald steigende US-Zinsen und eine geringere Wahrscheinlichkeit für einen "Brexit". Allerdings haben sich diese positiveren Risikoeinschätzungen an den ersten Juni-Handelstagen in Teilen bereits wieder abgeschwächt.
Hedge Funds: Uneinheitliche, aber leicht positive Entwicklung im Mai Bei Hedge Funds verlief die Wertentwicklung uneinheitlich, insgesamt aber positiv. Der HFRX Global Hedge Fund Index legte bis zum Monatsende um 0,5 Prozent zu. "Die Hedge-Fund-Strategien erzielten im Mai leichte Zuwächse, allerdings war eine gewisse Streuung zu beobachten", sagt Anthony Lawler und erläutert weiter: "Am stärksten konnten die Event-Driven-Fonds von den positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten profitieren, während Macro- und Systematic-Trend-Fonds infolge der Umkehr vieler mittelfristiger Trends, so etwa beim US-Dollar, uneinheitliche Ergebnisse lieferten."
So schnitten im Mai die Event-Driven-Strategie auch unterm Strich am besten ab der HFRX Event Driven Index stieg um 2,7 Prozent. Anthony Lawler kommentiert: "Steigende Aktien- und Anleihekurse bei geringerer Volatilität ermöglichten es den Firmenleitungen, sich wieder stärker auf die Schaffung von Shareholder-Value zu konzentrieren. Im Monatsverlauf wurde deshalb eine Zunahme entsprechender Meldungen von Unternehmen registriert. Ungeachtet dieser positiven Faktoren blieben die Anleger im Event-Driven-Bereich jedoch defensiv positioniert und haben angesichts der jüngsten Kapitalabflüsse und Drawdowns ihr Risiko gesenkt." Von der Aktienrally seit Monatsmitte haben auch die entsprechend spezialisierten Fonds profitiert und insbesondere Fonds mit zyklischer Ausrichtung konnten von den Zugewinnen in den USA und Europa profitieren. Im Relative Value-Bereich dauerte die Outperformance von Unternehmensanleihen an, die von den derzeit eher begrenzten Erwartungen an zukünftige Zinserhöhungen profitieren.
Für Global Macro- und Systematic-Strategien verlief der Monat dagegen uneinheitlich und insgesamt negativ. Das Segment der Discretionary Macro-Fonds erzielte positive Ergebnisse, wohingegen Trend-Strategien stark unter Druck gerieten. Der HFRX Macro/CTA Index verlor deshalb im Mai 1,8 Prozent. Dazu Lawler: "Der Abwärtstrend des US-Dollars, der seit Jahresbeginn angedauert hatte, hat sich im Mai umgekehrt, und der US-Dollar-Index konnte um mehr als 3 Prozent zulegen. Weitere Hauptthemen neben der Stärke des US-Dollars waren im Mai die Umkehrbewegungen bei den Edelmetallen sowie der anhaltende Ölpreisanstieg. Diese Entwicklungen waren für Discretionary Macro-Fonds überwiegend vorteilhaft, haben die trendorientierten Fonds allerdings vor erhebliche Probleme gestellt."
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