Bundesverband Alternative Investments (BAI) hat Wissenschaftspreise 2014 verliehen

Auch in diesem Jahr hat der Bundesverband Alternative Investments e. V. (BAI) wieder herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Alternativer Investments mit dem jährlichen BAI-Wissenschaftspreis in diversen Kategorien gewürdigt.

27.11.2014
Alternatives

Nach wie vor ist es ein Anliegen des Verbandes das Wissen über alternative Investments in der Industrie selber zu vergrößern aber insbesondere auch in der breiten Öffentlichkeit hervorzuheben und sachlich darzustellen.

Mit dem BAI-Wissenschaftspreis möchte der BAI einen Anreiz für Studenten und Wissenschaftler in Deutschland schaffen, Forschungsarbeit auf diesem Gebiet zu leisten. Im optimalen Fall dienen die neuen Erkenntnisse in der Praxis auch institutionellen Investoren. Für diese Gruppe spielen Alternative Investments oftmals seit vielen Jahren auch in Deutschland eine immer größere Rolle im Rahmen der Portfoliodiversifikation.

Hierzu die Laudatio von Prof. Dr. Martin Eling, Mitglied des Gremiums, welches aus sechs anerkannten Experten der Wissenschaft und Praxis zusammengesetzt ist und den Preis verleiht:

Wie auch in den vergangen Jahren wird der BAI-Wissenschaftspreis in vier Kategorien vergeben und mit einem Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro prämiert. In der Kategorie ‚Dissertation‘ setzte sich Niklas Hüther mit dem kumulativen Dissertationsthema „Essays in Delegated Portfolio Management“ durch. Katja Rademacher überzeugte in der Kategorie ‚Master-/Diplomarbeiten‘ mit ihrer Ausarbeitung über die Managerqualität auf dem Markt für Collateralized Loan Obligations (CLO). Frederik Wienke gewann in der Kategorie Bachelorarbeiten mit dem Thema „Die Wette gegen Beta – Eine Untersuchung auf dem europäischen Eigenkapitalmarkt.“ Den BAI-Wissenschaftspreis in der Kategorie ‚Sonstige Wissenschaftliche Arbeiten‘ erhält Dr. Heiko Jacobs für seine Arbeit zu Erklärungsansätzen für Renditeanomalien im Aktienmarkt.

In Herrn Hüthers Dissertation geht es in erster Linie um das klassische Thema der Informationsasymmetrie zwischen Eigentümern und Managern, welche insbesondere bei alternativen Anlageformen durch Intransparenz gekennzeichnet ist. Diese Form der asymmetrischen Information führt zu Liquiditätsengpässen und zwingt Anleger zu längeren Haltedauern. Herr Hüther beschäftigt sich in den jeweiligen Abschnitten seiner Dissertation mit dem Zusammenhang zwischen Performance und Vergütung der Portfoliomanager im Private Equity Bereich. Ferner werden Anreizsysteme modelltheoretisch erklärt und anhand empirischer Daten zur Vergütungsstruktur validiert. Des Weiteren zeigt Herr Hüther inwiefern Alternative Investments für eine Diversifikationsstrategie geeignet sind. Hierbei überzeugte Niklas Hüther durch seine Arbeit gleich auf mehreren Ebenen. Zunächst ist die rigorose Analyse der Informationsasymmetrie im Private Equity aus verschiedenen Blickwinkeln zu nennen. Sowohl aus Investoren wie auch aus Managersicht sind die Erkenntnisse von grosser Bedeutung um das investieren in Private Equity für beide Seiten zu optimieren. Im nächsten Schritt spielt der Nutzen illiquider Anlageformen eine grosse Rolle und auch hier zeigt sich die Praxisrelevanz der Dissertation, da die Gewichtung illiquider Assets ein zentraler Bestandteil eines Portfolios sein kann. Zuletzt ist die breite und durchaus gelungene analytische Herangehensweise von Herrn Hüther zu nennen, welche das Gremium vollends überzeugt hat.

Die Masterarbeit Katja Rademachers analysiert die Verbriefung syndizierter Unternehmenskredite (Collateralized Loan Obligations, CLO) und fokussiert sich hierbei auf die Managerqualität um Rückschlüsse über den Erfolg eines CLO ziehen zu können. Sowohl für Investoren als auch Regulierer können diese Erkenntnisse vor dem Hintergrund der Finanzkrise von Bedeutung sein. Denn nach dem Kollaps des Verbriefungsmarktes im Zuge der Finanzkrise lassen sich nun wieder nennenswerte Volumina erkennen.

Mit ihrer Masterarbeit füllt Frau Rademacher eine wichtige Forschungslücke, da Managerqualität bzw. deren Einflussfaktoren einen direkten Einfluss auf das Finanzsystem haben können. Interessanterweise lassen sich mit ihrer Arbeit auch mögliche Schlussfolgerungen hinsichtlich anderer Verbriefungsarten ziehen, welche aktiv gemanagt werden und verdeutlicht nochmals die Praxisrelevanz dieser Arbeit. Die Arbeit überzeugt insbesondere in Bezug auf die Ergebnisse, die Frau Rademacher in ihrer empirischen Analyse findet. Insbesondere die Perfomancepersistenz wie auch das starke Marktexposure von Managern mit geringen Volumina ist hervorzuheben. Desweiteren zeigt sich das einige Manager über Selektionsfähigkeiten verfügen ohne höhere Ausfallraten verkraften zu müssen. Sowohl methodisch als auch thematisch ist Frau Rademachers Arbeit mit dem BAI-Wissenschaftspreis auszuzeichnen.

Mit einer Tradingstrategie konnte Frederik Wienke das Gremium von seiner Bachelorarbeit überzeugen. Herr Wienke überträgt die Erkenntnisse der Forscher Andrea Frazzini und Lasse H. Pedersen auf den gesamteuropäischen Markt und untersucht zugleich die Effekte der Tradingstrategie während der Finanzkrise. Mithilfe eines Betting-against-Beta (BAB) Portfolios wird gezeigt, dass die Ergebnisse des US-amerikanischen Marktes nicht einfach auf den Europäischen zu übertragen sind. Hierin liegt auch eine der Qualitäten der Arbeit. Die kritische Auseinandersetzung mit früheren Ergebnissen zeigt der Praxis dass neue Tradingstrategien nicht ohne weiteres als alternative Anlageformen zu verwenden sind – insbesondere vor dem Hintergrund von Smart-Beta Strategien.

Dr. Heiko Jacobs konnte den BAI Preis für seine wissenschaftliche Arbeit zu Anomalien im Aktienmarkt für sich beanspruchen. Im Fokus der Arbeit stehen dabei Erklärungsversuche der Renditemuster mithilfe des Investorsentiment. Was zunächst bei dieser Arbeit auffällt, ist der immense Arbeitsaufwand, da Herr Dr. Jacobs 100 Anomalien aus der gesamten Finanzliteratur der letzten 30 Jahre repliziert und darüber hinaus empirisch belegt wann diese Anomalien besonders stark auftreten. Die Praxisrelevanz dieser Arbeit ist als sehr hoch einzuschätzen, da sie Investoren eine Idee vermittelt wie (und sogar wann) eine der zahlreichen Tradingstrategien, die bisher entdeckt und erforscht wurden, von mehr oder weniger grossem Erfolg gekrönt ist. Was Herr Dr. Jacobs ebenfalls sehr grundlegend erkannt hat, ist die Notwendigkeit die vielen Renditemuster der Literatur in einem Gesamtbild zu vereinen. Die Tatsache, dass Herr Dr. Jacobs dieses Gesamtbild zusätzlich in einen Behavioransatz überführt, unterstreicht daher die Preiswürdigkeit dieser Arbeit.

Weitere Details zu den prämierten Arbeiten finden sie hier.

Quelle: Webseite BAI

Swiss Life Asset Managers reagiert auf die stark gestiegene Nachfrage nach indexierten Anlagelösungen und ergänzt konsequent ihre bestehende Produktpalette im Drittkundengeschäft. (Bild pd)

Mit indexierten Anlagelösungen das Portfolio kosteneffizient diversifizieren

«Indexanlagen stellen eine kosteneffiziente Möglichkeit dar, bereits...

Advertorial lesen
Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

Value versus Growth: Wo liegt das Potenzial?

Im Interview erläutern Anthony Bailly und Vincent Imeneuraët,...

Advertorial lesen
Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung