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Die Suche nach Rendite geht weiter

Die Rendite von Schweizer Staatsanleihen mit 10 Jahren Restlaufzeit ist mit 0.71% so hoch wie letztmals Mitte 2014. (Bild: ZVG)
Die Rendite von Schweizer Staatsanleihen mit 10 Jahren Restlaufzeit ist mit 0.71% so hoch wie letztmals Mitte 2014. (Bild: ZVG)

Die Renditen von Staatsanleihen steigen wieder. Als Instrument für Vermögenszuwachs sind die sicheren Anleihen aber noch immer wenig attraktiv, sagt Beat Pfiffner von der Schwyzer Kantonalbank.

09.04.2022, 06:23 Uhr

Redaktion: maw

In den vergangenen Monaten sind die langfristigen Zinsen deutlich angestiegen: Die Rendite von Schweizer Staatsanleihen mit 10 Jahren Restlaufzeit hat allein seit Ende 2021 84 Basispunkte zugelegt. Mit 0.71% ist sie so hoch wie letztmals Mitte 2014. Sichere Obligationen werfen also endlich wieder eine positive Rendite ab. "Doch beim blossen Blick auf das Zinsniveau geht leicht vergessen, dass mittlerweile auch die Inflationserwartungen klar höher sind als in den vergangenen Jahren", sagt Beat Pfiffner, Stv. Leiter Research bei der Schwyzer Kantonalbank.

Die Markterwartung für die Teuerung über die nächsten 10 Jahre beträgt in den USA aktuell 2.84% pro Jahr. 10-jährige amerikanische Staatsanleihen rentieren aber nur 2.65%. Real, das heisst nach Abzug der erwarteten Inflation, werfen sie somit eine negative Rendite von rund 0.19% pro Jahr ab. Anlegerinnen und Anleger verlieren also über die zehnjährige Laufzeit hinweg etwa 2% an Kaufkraft, wenn die Inflation im erwarteten Ausmass eintritt. Bei deutschen Staatsanleihen beträgt der geschätzte Kaufkraftverlust gar rund 19%. Denn die Rendite von Staatsanleihen beträgt lediglich 0.68%, während eine Inflation von 2.80% erwartet wird.

In der Schweiz ist der Teuerungsdruck geringer, doch das Fazit gelte auch hierzulande: "Unter Berücksichtigung der gestiegenen Inflationserwartungen sind sichere Anleihen für längerfristig orientierte Anleger weiterhin wenig attraktiv", so Pfiffner.

In einem Portfolio hätten Obligationen zwar durchaus ihre Berechtigung als Diversifikatoren. Denn ihre Kurse steigen, falls sich die Konjunkturaussichten deutlich eintrüben und der Inflationsdruck markant geringer ausfällt als erwartet. Dies federt Preisrückgänge bei Aktien ab, welche in einem solchen Szenario wahrscheinlich seien. Als Instrument für Vermögenszuwachs und langfristigen Kaufkrafterhalt hingegen seien sichere Anleihen noch immer wenig attraktiv.

"Wer längerfristig eine ansprechende Performance anstrebt, muss kurzfristig erhöhte Schwankungen in Kauf nehmen und in riskantere Anlagen wie Aktien investieren. Die Suche nach Rendite geht also weiter – trotz nominal höherer Langfristzinsen", meint Pfiffner abschliessend.

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