Wie Beta das Risiko beeinflusst

Das sogenannte Beta-Rätsel ist in der Finanzliteratur breit diskutiert worden: Im Kern besagt es, dass Portfolios mit einem hohen Beta eine Minderrendite gegenüber dem Markt aufweisen und somit nicht für das zusätzlich eingegangene Risiko entschädigt werden.

24.11.2011, 17:17 Uhr

Redaktion: luk

Das aktuelle White Paper „Re-Thinking Risk: What the Beta Puzzle Tells Us about Investing“ von GMO bestätigt die Resultate des Rätsels anhand historischer Daten für US- und globale Portfolios. Eine Erklärung zur Lösung des Rätsels wird durch die asymmetrische Auszahlungsstruktur der Portfoliorendite gegenüber der Marktrendite aufgezeigt. Die Auszahlungsstruktur für Portfolios mit hohem Beta gegenüber dem Markt ist konvex und für Portfolios mit tiefem Beta konkav. Die Konvexität des Portfolios mit hohem Beta kann als „Leverage mit Absicherung“ interpretiert werden. Daraus ergibt sich, dass für die Konvexität der Auszahlungssstruktur eine Prämie bezahlt werden muss, also eine Versicherung gegen grosse Marktverluste, und diese wiederum kann über längere Zeiträume sehr kostspielig werden.

Eine weitere Schlussfolgerung von der Analyse in diesem Paper ist, dass Beta allein kein gutes Mass für das wahre Risiko einer Strategie ist, da das Verhalten in Haussen und Baissen unterschiedlich ist.

Die Untersuchungsmethode in Form der Suche nach Konvexität/Konkavität in den Auszahlungsstrukturen wird auch auf Leveraged ETFs angewendet und kann hier zur Erklärung eines weiteren Rätsels dienen: warum haben seit 2008 sowohl die 2x Long S&P 500 als auch die 2x Short S&P 500 gegenüber dem Markt eine Minderrendite erzielt. Die Asymmetrie der Auszahlungen fällt auch bei der Konkavität von Hedge Fonds auf; dies kann wiederum zum besseren Verständnis der Renditefaktoren von Hedge Fonds dienen.

Lesen Sie hier das vollständige GMO White Paper (in Englisch).

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