Immigration ist das Pulverfass, Brexit die Zündschnur
Jeremy Grantham, Chefstratege von GMO.
Jeremy Grantham, Chefstratege von GMO, sieht in seinem Kommentar die steigende Unzufriedenheit der Arbeiterklasse verbunden mit der zunehmenden Immigration als Hauptgrund für den Brexit. Die Folgen des EU-Austritts seien beim Votum kaum beachtet worden und dennoch weitreichend.
21.07.2016, 09:25 Uhr
Redaktion: sif
Die Bereitschaft der Bevölkerung sich auf den Brexit oder wie es Grantham formuliert "Experimente" einzulassen, liege am immer kleiner werdenden sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Es gibt den Konsens, dass der soziale Zusammenhalt der Schlüssel zu einer erfolgreichen Gesellschaft ist, meint der Chefstratege. Der wichtigste und zugleich simple Faktor für einen starken Zusammenhalt einer Gesellschaft ist eine gerechte Einkommensverteilung. Die USA liegt sowohl im sozialen Zusammenhalt wie auch bei der fairen Einkommensverteilung auf dem letzten Platz der Industrienationen. Dicht gefolgt von England. Da scheint es wenig erstaunlich, dass Eltern in beiden Nationen zum ersten Mal der Überzeugung sind, dass sie besser dran wären, als ihre Kinder: Unter diesen Umständen hat der soziale Zusammenhalt gelitten und die stärkere Immigration an Bedeutung gewonnen, wie wir es sowohl in der Trump-Kampagne als auch in den Pro-Brexit Argumenten erkennen.
Heute glauben 55 % der Briten, dass es zu viele Immigranten in ihrem Land gäbe. Ironischerweise liegt diese Prozentzahl beim tiefsten Stand seit 1960 (1974 waren es noch 90 %). Dennoch sind dies mehr als die Hälfte der Bevölkerung: Wenn das Problem eines Referendums für Einwanderung spricht, ist 55 % offensichtlich noch eine gefährlich hohe Zahl, meint Grantham.
Falls Brexit tatsächlich so umgesetzt wird, ist Grantham überzeugt, dass Schottland und wahrscheinlich auch Nordirland das Vereinigte Königreich verlassen werden. Zudem würde die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs für mehrere Jahre geschwächt sein. Auf lange Sicht könnte sich die britische Ökonomie, durch einen kleineren Finanzsektor und einer ausgeglichener, weniger London-zentrierten Wirtschaft, etwas erholen. Und in 20 Jahren wird Brexit vielleicht gar als Weckruf für die EU angesehen. Als die Zündschnur, die im aktuellen Pulverfass der immer stärkerer Immigration, nur einen kleinen Funken entfachte.
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