"Erholung des US-Immobilienmarktes ist eine typische Echoblase"
Jeremy Grantham, Chefstratege von GMO
Jeremy Grantham sieht weiteres Erholungspotenzial bei den Ölpreisen. Der Anstieg der US-Immobilienpreise bezeichnet er als typische Echoblase.
13.05.2016, 15:27 Uhr
Redaktion: cwe
Jeremy Grantham, Chefstratege von GMO, befasst sich im neusten Quartalsbericht mit der Marktbewertung. Er sieht gegenwärtig noch keine klassische Blase in den wichtigsten Anlageklassen, da die dafür nötige Euphorie an den Märkten fehle. Bei US-Aktien bilde sich ab einem S&P500 von 2300 Punkten eine Blase.
Bei der Erholung des US-Immobilienmarktes handle es sich um eine typische Echoblase auf die Übertreibungen von 2000 bis 2006. In 12 bis 24 Monaten könnten die US-Hauspreise den Aktienmarkt beim Bilden der nächsten Finanzkrise übertreffen, schreibt Grantham.
Weiteres Erholungspotenzial sieht Grantham bei den Ölpreisen: Die heutigen drakonischen Einschnitte bei den Explorationen garantieren beinahe einen scharfen Preisanstieg in den nächsten zwei bis vier Jahren. Die Kosten, um neue Quellen zu erschliessen, liegen zurzeit bei rund 65 Dollar pro Barrel. Öl gehört aufgrund der sinkenden vorhandenen Reserven zu den wenigen Anlagen, bei denen sich das faire Preisniveau permanent auf ein neues Level erhöht hat. Hier hat gemäss Grantham ein seltener Paradigmenwechsel stattgefunden. Nicht so bei Metallen und Kohle, deren Preise durch die Nachfrage aus China hochgetrieben wurden und nach dem Wegfall der Nachfrage wieder korrigierten. Die Aktien von Rohstoffkonzernen dürften sich aufgrund der Überkapazitäten in China kaum signifikant erholen.
Ben Inker, Leiter des Asset Allocation Teams von GMO, erläutert, weshalb langfristig die Bewertung der wichtigste Einflussfaktor für die Entwicklung der Renditen ist. Es ist kein Geheimnis, dass die vergangenen fünf Jahre für Value-Anleger eine Herausforderung darstellten. Zentralbanken, die Zinsen auf Tiefststände getrieben haben, enttäuschende Schwellenländer und die anhaltenden Outperformance von US- und Wachstumsaktien haben sogar eingefleischte Value-Investoren am Erfolg ihrer Strategie zweifeln lassen. Solange allerdings die Fehlbewertungen an den Märkten anhalten und die Vermögenspreise volatil bleiben, ist Inker davon überzeugt, dass Value-Investoren langfristigen Mehrwert durch das Ausnützen der Ineffizienzen schaffen werden.
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