Attraktive Spreads bei europäischen Hochzinsanlagen

Mit dem Wachstum der Private Markets stieg auch der Bedarf an Fremdfinanzierungen. (Foto Shutterstock/elnur)
Mit dem Wachstum der Private Markets stieg auch der Bedarf an Fremdfinanzierungen. (Foto Shutterstock/elnur)

Die stark gestiegenen Spreads und die hohe Schuldnerqualität sprechen für Sandro Näf, Manager des Nordea 1 – European High Yield Bond Fund, für ein Engagement in den europäischen Hochzinsmarkt.

22.06.2022, 14:29 Uhr

Redaktion: cwe

Für Bondinvestoren verlief das Jahr bisher alles andere als erfreulich. Die steigenden Zinsen beeinträchtigen die Performance, dabei wurden auch die Bonds im europäischen Hochzinssegment nicht verschont. Gemessen am Referenzindex büsste der Markt in den ersten fünf Monaten des Jahres 8.6% ein. Mit den steigenden Zinsen haben sich auch die Spreads ausgeweitet. Ist dies nun bereits ein günstiger Zeitpunkt, um einzusteigen?

In den vergangenen zehn Jahren hat sich der europäische Hochzinsmarkt auf ein Volumen von über 500 Mrd. Euro verdoppelt. Dies stehe im Zusammenhang mit dem Erfolg der Private Markets, sagte Sandro Näf, CEO von Capital Four und Manager des Nordea 1 – European High Yield Bond Fund, an einer Präsentation in Zürich. Sandro Näf ist seit der Auflegung im Jahr 2002 für den Fonds verantwortlich und damit einer der dienstältesten Manager der Branche.

Mit dem breiteren Markt stellte er bei den Private-Equity-Firmen auch einen Trend zu konservativerer Finanzierung fest. Der Fokus liege weniger auf dem Financial Engineering, sondern auf dem Erzielen von operationellen Verbesserungen in den Firmen. Während vor der Finanzkrise die Neuemissionen durchschnittlich nur mit rund einem Drittel Eigenkapital unterlegt waren, stieg dieser Anteil 2021 auf gegen 50%. Die Qualität der Schuldner wirkt sich direkt auf die Ausfallraten in der Zukunft aus. In den fünf Jahren nach der Finanzkrise 2008 summierten sich die Verluste durch Ausfälle auf rund 10%.

Sollten trotz der höheren Schuldnerqualität in den nächsten Jahren ähnlich hohe Verluste anfallen, stellten die gegenwärtigen Spreads von 670 Basispunkten einen Puffer dar, der die Ausfälle dreifach abfedern würde. Für Näf sind die gegenwärtigen Renditen von 8.6% bei Hochzinsanleihen attraktiv, auch wenn ein weiterer Anstieg der Spreads nicht ausgeschlossen werden kann. Ein historischer Vergleich der vergangenen 30 Jahre zeigt, dass Hochzinsanleihen auch bei steigenden Zinsen eine gute Performance erzielten, diese ging allerdings mit steigender Volatilität einher. So lieferten zum Beispiel die US-Hochzinsanleihen bei einem Zinsansteig des FED von 100 bps in zwölf Monaten eine rollierende Performance von knapp 10% in den folgenden zwölf Monaten, bei einem Zinsanstieg von mehr als 100 bps betrug die Performance immer noch gut 5%.

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