Signa-Gründer Benko hinter Wiener Gittern

Die Globus-Immobilien in Zürich konnten aus dem Benko-Nachlass gerettet werden (Bild: Shutterstock/ToM-5400).
Die Globus-Immobilien in Zürich konnten aus dem Benko-Nachlass gerettet werden (Bild: Shutterstock/ToM-5400).

Der einstige Immobilien-Tycoon René Benko ist in Österreich festgenommen worden. Kurz darauf sei Untersuchungshaft für den Gründer der insolventen Signa-Gruppe beantragt worden, hiess es von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien.

23.01.2025, 16:09 Uhr
Banken

Redaktion: awp

Benko wurde in seiner Villa in Innsbruck festgenommen. Er steht im Verdacht, Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben. Grund für die Festnahme sei sowohl Tatbegehungsgefahr als auch Verdunkelungsgefahr. Danach wurde er verhört. Im Anschluss ordnete die WKStA an, dass er in eine Justizanstalt überstellt wird und beantragte die Verhängung der Untersuchungshaft.

Das Wiener Landgericht hat 48 Stunden Zeit, um über den Antrag zu entscheiden. Ausserdem habe es mehrere Hausdurchsuchungen in Benkos Büroräumen, in einem Nobel-Chalet in Lech am Arlberg sowie an seinem Wiener Wohnsitz gegeben, schreibt die Kronen Zeitung.

Auch in Deutschland wird gegen den einstigen Milliardär ermittelt. Laut WKStA geht es um einen Verdachtsfall rund um das sogenannte Projekt Franz am Bahnhofsplatz in München. Benko und ein weiterer Verdächtiger sollen einen ausländischen Staatsfonds dazu gebracht haben, mit Anleihen in das Büro-, Wohn- und Geschäftshaus zu investieren. Der Erlös der Anleihen soll jedoch grossteils zweckwidrig verwendet worden sein, so die Ermittler. Die WKStA hat jüngst ein Ermittlungsteam mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München gebildet. Dadurch sei es möglich, unbürokratischer und effizienter grenzüberschreitend zu ermitteln, hiess es von der österreichischen Behörde.

Forderungen an Benko über 2,4 Milliarden Euro

Der österreichische Unternehmer hatte mit seiner Signa-Gruppe ein grosses Portfolio aufgebaut, zu dem auch die deutschen Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria gehörten. In der Schweiz ist Benko vor allem als früherer Mitbesitzer der Warenhauskette Globus bekannt. Diese ist letzten Herbst an seinen thailändischen Partner Central Group übergegangen.

Nicht Teil der Transaktion waren die Globus-Immobilien. Diese bleiben vorerst je zur Hälfte im Besitz von Central Group und Signa. Medienberichten zufolge könnten die Thailänder das Globus-Gebäude in Zürich komplett übernehmen. Die anderen Liegenschaften etwa in Basel oder Bern hingegen könnten an Dritte verkauft werden. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summiert sich die Summe der Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro.

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