Preise für Wohneigentum in der Schweiz erneut stark gestiegen

Wohneigentum wird in der Schweiz immer teurer. (Bild: Shutterstock.com/Mikolajn)
Wohneigentum wird in der Schweiz immer teurer. (Bild: Shutterstock.com/Mikolajn)

Bei Eigentumswohnungen stiegen die Kaufpreise laut Moneypark und PriceHubble im letzten Halbjahr um 1.86, bei Einfamilienhäusern um 2.25 Prozentpunkte. Bei Hypotheken ist die zehnjährige Laufzeit so beliebt wie noch nie.

04.02.2022, 05:00 Uhr
Immobilien

Redaktion: rem

Starke Preissteigerungen zeigen die Kaufpreise bei Einfamilienhäusern. In der Romandie stiegen die Preise im letzten halben Jahr um 2.0, in der Deutschschweiz sogar um 2.34 Prozentpunkte. Die Preise von Eigentumswohnungen stiegen seit dem 30. Juni 2021 etwas weniger, aber ebenfalls stark: In der Westschweiz um 1.50 Prozentpunkte, in der Deutschschweiz sogar um 1.93 Prozentpunkte. Das geht aus einer am Donnerstag publizierten Auswertung des Hypothekenvermittlers Moneypark und PriceHubble hervor.

Wohnung=blau; Haus=schwarz.
Quelle: Moneypark und PriceHubble
Wohnung=blau; Haus=schwarz. Quelle: Moneypark und PriceHubble

Mittlere Renditen in den Schweizer Gemeinden für Wohnungen variieren zwischen 1.88% und 3.84% (99%- und 1%-Quantile), was Amortisationsdauern zwischen 26 und 53 Jahren entspricht. Der Spitzenwert liegt bei 4.58% (Gemeinde Trient) und der niedrigste Wert bei 1.56% (Gemeinde Sils im Engadin).

Die mittlere Rendite über alle Gemeinden liegt bei 2.90% und hat sich entsprechend auch im zweiten Halbjahr 2021 kaum verändert (H1 2021: 2.96%). Auf Ebene der Kantone beobachten Moneypark und PriceHubble mit unter 2.38% die geringsten Renditen in Zug, Basel-Stadt und Graubünden. Die höchsten Renditen sehen sie wie im letzten Halbjahr mit über 3.18% in den Kantonen Jura, Neuchâtel und Solothurn.

Zehnjährige Festhypothek so beliebt wie noch nie

Mit einem Anteil von 62% am vermittelten Volumen im zweiten Halbjahr 2021 war die zehnjährige Festhypothek so beliebt wie noch nie. Sowohl in der Deutschschweiz als auch in der Westschweiz stellen 57% resp. 66% Höchstwerte dar. Dabei fällt laut den Experten auf, dass in der Westschweiz drei Viertel des abgeschlossenen Volumens für zehn Jahre oder länger fixiert wird. Dies dürfte mit prognostizierten Zinsanstiegen und mit immer flexibler werdenden Ausstiegsbedingungen zusammenhängen.

Wie schon im ersten Halbjahr 2021 wurden auch im zweiten weniger Laufzeiten von mehr als zehn Jahren abgeschlossen. Vor einem Jahr wurde noch 20% des Volumens für 11 Jahre und länger fixiert. Diese Entwicklung dürfte nicht zuletzt mit den im Verhältnis zu den Angeboten der zehnjährigen Festhypothek deutlich teureren Zinskonditio- nen zusammenhängen. Zulauf erhielten diesmal aber nicht die kurz- und mittelfristigen Laufzeiten sondern die sonst schon beliebte zehnjährige Laufzeit.

Quelle: Moneypark und PriceHubble
Quelle: Moneypark und PriceHubble

Banken legen schweizweit, Versicherungen insbesondere in der Deutschschweiz zu

Banken haben mit 71% Anteil am schweizweit vermittelten Volumen einen Höchstwert erreicht. In der Romandie ging gar drei Viertel (75%) des vermittelten Volumens an Banken. Das liege nicht zuletzt daran, dass immer mehr Kantonal- und Regionalbanken ihre Produkte auch über Hypothekarvermittler und damit in weiten Teilen der Schweiz anbieten. Dies gelte auch für Versicherungen, während sich einige Pensionskassen im zweiten Halbjahr bei der Vergabe zurückgehalten haben, so die Experten von Moneypark und PriceHubble.

Man könnte meinen, dass mit dem vermehrten Abschluss von zehnjährigen Festhypotheken die Pensionskassen überdurchschnittlich profitieren, seien sie doch im ersten Halbjahr 2021 insbesondere mit diesem Produkt stark gewachsen. Im zweiten Halbjahr seien nun aber vermehrt Banken und Versicherungen mit attraktiven Konditionen zum Zug gekommen, so dass diese ihre Anteile um 6% resp. 14% ausbauen konnten, während Pensionskassen rund einen Drittel eingebüsst haben.

Quelle: Moneypark und PriceHubble
Quelle: Moneypark und PriceHubble
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