Anlegervertrauen sinkt im August

Das Anlegervertrauen ist von Juli auf August um 3,4 Punkte auf 90,9 Punkte gesunken. Ausschlaggebend für dieses Ergebnis war eine deutlich niedrigere Risikobereitschaft von US-Anlegern.

30.08.2012, 15:23 Uhr

Redaktion: sek

State Street Global Markets, der Investment Research- und Trading-Bereich von State Street Corporation (NYSE: STT), hat die Ergebnisse des State Street Investor Confidence Index (ICI) für August 2012 bekannt gegeben.

Das Anlegervertrauen ist von Juli auf August um 3,4 Punkte auf 90,9 Punkte gesunken. Ausschlaggebend für dieses Ergebnis war eine deutlich niedrigere Risikobereitschaft von US-Anlegern: So fiel der ICI für Nordamerika fiel gegenüber dem korrigierten Wert für Juli um 8,7 Punkte von 93,1 auf 84,4 Zähler. Asiatische Anleger zeigten sich hingegen den vierten Monat in Folge risikofreudiger, was sich in einem Anstieg des ICI für Asien um 2,9 Punkte niederschlug. Nach dem auf 90,6 korrigierten Stand liegt der Index für Asien nun bei 93,5 Punkten. In Europa präsentierte sich der ICI mit einem leichten Rückgang um 0,5 Punkte nahezu unverändert und notierte schliesslich bei 101,2 Zählern (zuvor 101,7).

Der State Street Investor Confidence Index wurde vom Harvard-Professor Kenneth Froot und Paul O’Connell von State Street Associates entwickelt und misst das Anlegervertrauen bzw. die Risikobereitschaft der Anleger auf quantitativer Basis, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger analysiert. Der Index misst den Änderungen in der Risikobereitschaft von Anlegern eine genaue Bedeutung bei: Je grösser der Portfolioanteil von Aktien, desto grösser ist auch die Risikobereitschaft oder das Vertrauen der Anleger. Ein Stand von 100 gilt dabei als neutral. Bei diesem Wert halten sich Aufstockung und Abbau von Risikopositionen die Waage. Im Unterschied zu umfragebasierten Barometern beruht der Index auf den tatsächlich erfolgten Transaktionen institutioneller Anleger und nicht auf ihren Meinungen.

Rückgang im Gesamtkontext betrachten
„Während sich das Anlegervertrauen in Europa und Asien weitgehend stabilisiert hat, ist der für diesen Monat veröffentlichte Wert zur Risikobereitschaft in Nordamerika ein ziemlicher Rückschlag“, kommentiert Harvard-Professor Kenneth Froot das Ergebnis. „Zwar haben wir im Zusammenhang mit den politischen Bemühungen um die europäische Währungsunion den Kauf europäischer Aktien (ohne Grossbritannien) von US-Investoren registriert, in anderen Regionen wurde jedoch Kapital abgezogen. Allerdings sind die Kapitalflüsse nicht mehr ganz so defensiv wie noch zu Jahresbeginn. So haben etwa die Sektoren Grundstoffe und Finanzen gegenüber den Sektoren Versorgung und nichtzyklische Konsumgüter an Gewicht gewonnen.“

„Der Rückgang ist im Gesamtkontext zu betrachten: So liegt die Standardabweichung beim ICI für Nordamerika in diesem Monat bei eins, während der globale Wert für den ICI lediglich eine halbe Standardabweichung aufweist“, so O’Connell von State Street Associates. „Ausserdem können saisonale Effekte und die Ferienzeit das Ergebnis beeinflusst haben. Schliesslich weist der ICI für Nordamerika seit 2008 jedes Jahr im August einen Rückgang auf. Die Zahlen deuten daher darauf hin, dass sich institutionelle Anleger eher in Zurückhaltung üben, solange zentrale Fragen zum Wachstum und der Bewältigung der Schuldenkrise noch nicht geklärt sind.“

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