10.12.2024, 14:19 Uhr
Eine neue Umfrage unter 400 Anlegern und Finanzberatern aus der Schweiz, Deutschland, Spanien und Italien erläutert die komplexen, aber vielversprechenden Aussichten für ESG-Investitionen.
Der französische Kosmetikkonzern L'Oreal ist dank einer starken Nachfrage in Europa und Nordamerika überraschend gut ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 8,3 Prozent auf gut 11,2 Milliarden Euro. Das war deutlich mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.
Bei Anlegern kamen die Neuigkeiten gut an. Die L'Oreal-Aktie legte am Freitag kräftig zu. Im frühen Handel hatte das Kursplus zeitweise bei sechs Prozent gelegen. Das Niveau konnte das Papier nicht ganz halten. Am Vormittag lagen die Aktien mit einem Plus von knapp fünf Prozent aber immer noch mit Abstand an der Spitze des Eurozonen-Auswahlindex EuroStoxx 50, der knapp ein Prozent verlor. Mit einem Kurs von zuletzt rund 444 Euro näherte sich das Papier zudem wieder dem Rekordhoch von 460,60 Euro von Anfang Februar an.
L'Oreal gehört mit einem Börsenwert von zuletzt knapp 240 Milliarden Euro zu den wertvollsten Unternehmen der Eurozone. Firmenerbin Francoise Bettencourt Meyers hält knapp 35 Prozent der Anteile und ist deshalb nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg mit einem Vermögen von etwas mehr als 90 Milliarden Dollar die reichste Frau der Welt.
Zweitgrösster Anteilseigner des französischen Kosmetikkonzerns ist der Lebensmittelkonzern Nestlé, der rund ein Fünftel der Anteile hält. Das Paket ist derzeit rund 50 Milliarden Euro wert. Die Nestlé-Anteile profitierten daher ebenfalls von den guten L'Oreal-Zahlen. Der Kurs der Nestlé-Papiere kletterte zuletzt in einem schwachen Umfeld um mehr als ein Prozent nach oben.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz bei L'Oreal im Jahresvergleich um 8,3 Prozent auf gut 11,2 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte und den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen steigerte der Konzern den Umsatz sogar um 9,4 Prozent. Analysten hatten nur mit 6,6 Prozent gerechnet. Besonders gut lief das Geschäft mit Make-up und Hautpflege-Produkten. Den geringsten Zuwachs gab es in der Luxuspflege-Sparte mit einem Plus von rund zwei Prozent.
Analyst Olivier Nicolai von der US-Investmentbank Goldman Sachs lobte die Entwicklung: Der Kosmetikkonzern habe sehr stark abgeschnitten, schrieb er. Die Franzosen gewännen weiterhin Marktanteile. Sorgen machten ihm allerdings die nachlassende US-Dynamik und die anhaltende Nachfrageschwäche in China.
In der zweitgrössten Volksrepublik der Welt hält sich die Shopping-Lust von Reisenden weiterhin in Grenzen. Es gebe Ausverkaufstendenzen und nur sequenzielle Verbesserungen im Geschäft mit Touristen. Und auf dem chinesischen Festland sei der Markt für Schönheitsprodukte generell nach wie vor sehr träge, berichteten die Franzosen. Hier konnte L'Oreal dank eines grösseren Produktangebots aber trotzdem zulegen.
Konzernchef Nicolas Hieronimus zeigte sich insgesamt positiv: «In einem durch wirtschaftliche und geopolitische Spannungen geprägten Umfeld sind wir optimistisch für den Schönheitsmarkt», sagte der Manager laut Mitteilung. Er sei zuversichtlich, dass L'Oréal stärker zulegen werde als die Branche und ein weiteres Jahr mit Umsatz- und Gewinnwachstum erreiche.