Internationaler Frauentag: Wie Investoren von Geschlechtervielfalt profitieren

Julie Bech, Portfoliomanagerin der Global Diversity Engagement Strategy von Nordea. (Foto pd)
Julie Bech, Portfoliomanagerin der Global Diversity Engagement Strategy von Nordea. (Foto pd)

Der Internationale Frauentag hebt die wirtschaftliche Macht der Frauen hervor und ermutigt Unternehmen dazu, bei der Einstellung von Mitarbeitenden auf Vielfalt zu achten. Auch Anleger können von einer höheren Geschlechtervielfalt profitieren, schreibt Julie Bech, Portfoliomanagerin der Global Diversity Engagement Strategy von Nordea.

07.03.2025, 18:57 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: cwe

Der Internationale Frauentag am 8. März bietet Anlegern die Möglichkeit, die Rolle von Gleichstellung und Vielfalt in ihren Portfolios zu bewerten. Das Thema für 2025, «Accelerate Action», ermutigt Unternehmen, geschlechtsspezifische Ungleichgewichte in Bereichen wie Personalbeschaffung und Führung anzugehen

Die Investoren erkennen zunehmend den Wert von Gleichstellung und Vielfalt für bessere Renditen bei gleichzeitiger sozialer Wirkung. Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen mit einem vorausschauenden Ansatz in Bezug auf Vielfalt, insbesondere in den Vorständen und Führungspositionen, in der Regel besser abschneiden als ihre Konkurrenten.

Inzwischen drängen die Regulierungsbehörden die Unternehmen, die Gleichstellung der Geschlechter in den Führungsteams zu verbessern. In Europa sieht die ab 2024 geltende Vorschrift zur Gewährleistung einer ausgewogenen Vertretung von Frauen und Männern in Unternehmensvorständen vor, dass börsenkotierte Unternehmen bis Mitte 2026 einen Frauenanteil von mindestens 40 Prozent bei den nicht geschäftsführenden Direktoren beziehungsweise von mindestens 33 Prozent bei den geschäftsführenden und nicht geschäftsführenden Direktoren erreichen müssen.

Vor allem in grösseren europäischen Unternehmen sind Fortschritte zu verzeichnen. Aus den im Februar 2025 veröffentlichten Daten geht hervor, dass im Jahr 2024 in den 350 grössten börsenkotierten Unternehmen des Vereinigten Königreichs 43,4 Prozent der Vorstandsposten mit Frauen besetzt waren. Unter den G7-Staaten hat nur Frankreich mit 45,4 Prozent eine höhere Frauenquote

Wie man von der Diversitätsdividende profitieren kann

2019 lancierte Nordea Asset Management die Global Diversity Engagement Strategy, um das wachsende Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion zu nutzen. Die Strategie fokussiert auf Unternehmen, die bei der Gleichstellung der Geschlechter und der Vielfalt führend sind. Gleichzeitig steht das Engagement mit denjenigen, die sich noch in einem frühen Stadium ihrer Diversity-Reise befinden, im Zentrum, um den Fortschritt zu beschleunigen.

Mithilfe eines «Diversity Overlay» können Investoren potenzielle Portfoliounternehmen bewerten, beispielsweise im Hinblick auf die Geschlechtervielfalt auf der Führungsebene und in der Talentpipeline, die Eingliederungsbemühungen und den Fortschritt.

Unternehmen, die über die vier Kriterien hinweg gut abschneiden, brauchen wohl keine externe Unterstützung. Bei Firmen hingegen, die bereits Fortschritte zeigen, aber noch Potenzial für Verbesserungen haben, können Investoren mit Engagement-Prozessen nachhaltige Veränderungen anstossen.

Beispiele für Belegschaftsvielfalt

Das war beispielsweise der Fall beim kanadischen Bergbauunternehmen Torex Gold. Im August 2023 begann der CEO in Zusammenarbeit mit Investoren damit, die Vielfalt in der Belegschaft seines Unternehmens voranzutreiben. Torex Gold hat ein starkes Engagement bewiesen, indem es die Verantwortung formalisiert und die Richtlinien zum geschlechtsspezifischen Lohngefälle und zur Lohngleichheit offengelegt hat. Diese Transparenz ist kein Branchenstandard und hat dazu beigetragen, mehr weibliche Talente anzuziehen.

Zu den Vorreitern im Rahmen der Global Diversity Engagement Strategy gehört auch das US-amerikanische Wohnungsbauunternehmen Taylor Morrison Home Corporation. Trotz der traditionell von Männern dominierten Branche hat das Unternehmen ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auf allen Ebenen erreicht, einschliesslich Vorstand, Geschäftsführung, mittleres Management und Belegschaft. Der Schwerpunkt liegt nicht nur auf dem Geschlecht, sondern auch auf Faktoren wie Alter, Nationalität und ethnischer Vielfalt, um die Vielfalt der Kunden besser widerzuspiegeln. Das Engagement des Unternehmens für Inklusion zeigt sich in Initiativen, die auf die Gewinnung von Talenten, die erweiterte Offenlegung von Daten und die Förderung einer Kultur der Zugehörigkeit abzielen.

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