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Inflationsgebundene Anleihen werden attraktiver

Die EZB beobachtet laut Präsidentin Christine Lagarde erstmals, dass Unternehmen Kredite aufnehmen, um Investitionen und Ausgaben anzukurbeln. (Bild: Shutterstock.com/Nitpicker)
Die EZB beobachtet laut Präsidentin Christine Lagarde erstmals, dass Unternehmen Kredite aufnehmen, um Investitionen und Ausgaben anzukurbeln. (Bild: Shutterstock.com/Nitpicker)

Die EZB hat an ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause ihren "Forward Guidance"-Ansatz für ihre Leitzinsen aktualisiert. Patrick Barbe von Neuberger Berman meint, dass die Stabilität der EZB-Politik für einen längeren Zeitraum zu einer Outperformance von kurz- bis mittelfristigen Anleihen führen sollte.

26.07.2021, 14:01 Uhr
Notenbanken

Redaktion: rem

Basierend auf ihrem Anfang des Monats verkündeten neuen Inflationsziel, hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ihren "Forward Guidance"-Ansatz für ihre Leitzinsen aktualisiert: Unverändertes Niveau, bis sie sieht, dass die Inflation deutlich vor dem Ende ihres Projektionshorizonts und dauerhaft für den Rest des Projektionshorizonts 2% erreicht (investrends.ch berichtete). "Da der Wortlaut zuvor eine Konvergenz in Richtung 2% war, sollte der Markt auf eine längere Periode der Zinsstabilität schliessen: Diese Erweiterung der Forward Guidance drückt die 3M-Euribor-Futures sofort nach oben und impliziert eine erste Zinserhöhung nach 2023. Die EZB lieferte erneut eine Botschaft der Lockerung als Antwort auf die wachsenden Unsicherheiten bezüglich der Delta-Covid-19-Belastung", kommentiert Patrick Barbe, Head of European Investment Grade Fixed Income bei dem unabhängigen US-amerikanischen Vermögensverwalter Neuberger Berman.

Outperformance von kurz- bis mittelfristigen Anleihen

Die Stabilität der EZB-Politik für einen längeren Zeitraum sollte zu einer Outperformance von kurz- bis mittelfristigen Anleihen führen. Präsidentin Christine Lagarde sagte, die EZB beobachte endlich erstmals, dass Unternehmen Kredite aufnehmen, um Investitionen und Ausgaben anzukurbeln. "Darüber hinaus wird das Pandemie-Notfallankaufprogramm (PEPP) der EZB die besten Finanzierungsbedingungen für Emittenten bieten, was sich positiv auf die Kreditqualität auswirkt, insbesondere in den zyklischen Sektoren», sagt Barbe.

Dem Fixed-Income-Experten fällt auf, dass Präsidentin Lagarde erläutert hat, die EZB werde keine Inflation von mehr als 2% anstreben, der EZB-Rat sei aber – wie die Strategieüberprüfung und die Erklärung von Donnerstag zeige – bereit, eine vorübergehende Periode zu akzeptieren, in der die Inflation moderat über dem Zielwert liege.

Mit den neuen Leitlinien soll eine verfrühte Straffung vermieden werden, der EZB-Rat werde sich aber dahingehend auf sein Urteilsvermögen berufen, sagt Barbe und fügt hinzu: "Wir schlussfolgern, dass die vierteljährlichen EZB-Prognosen zum Haupttreiber der Negativzinspolitik werden. Dies wirft einige Unsicherheiten auf, da wir erwarten, dass die Inflationsrate im zweiten Halbjahr über das 2-%-Ziel der EZB hinausschiesst. Dies verstärkt die Attraktivität von inflationsgebundenen Anleihen und sollte zu einer vorsichtigen Haltung bei langfristigen Anleihen führen."

Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

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