Anlagerenditen werden unter Klimawandel leiden

Der Klimawandel wird die Weltwirtschaft mit Nettokosten belasten. (Bild: Shutterstock.com/Roschetzky Photography)
Der Klimawandel wird die Weltwirtschaft mit Nettokosten belasten. (Bild: Shutterstock.com/Roschetzky Photography)

Steigende Temperaturen werden das globale Wirtschaftswachstum bremsen. Gemäss einer Analyse von Nordea dürfte das die Renditen verschiedener Anlageklassen schmälern. Das Risiko Klimawandel müsse deshalb von Anlegerinnen und Anleger vermehrt bedacht werden.

13.10.2021, 15:18 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: alm

In den letzten 80 Jahren ist die globale durchschnittliche Landtemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau um weit über 1°C gestiegen. Je nachdem, welche Massnahmen die Länder zur Eindämmung des Klimawandels ergreifen, wird die globale Temperatur laut IPCC bis zum Ende dieses Jahrhunderts vermutlich um 2 bis 5°C über das vorindustrielle Niveau steigen.

Diese Entwicklung ist gemäss einem neuen Report von Nordea ein Problem, denn steigende Temperaturen führen tendenziell zu einem Produktivitätsverlust. Das sei vor allem in Ländern der Fall, die bereits heute eine relativ hohe Durchschnittstemperatur haben. Schwellenländer dürften daher stärker betroffen sein als Industrienationen. Auch Regionen mit einer hohen CO2-Belastung werden fast zwangsläufig stärker tangiert werden.

Weltwirtschaft wird mit Nettokosten belastet

Auch die Massnahmen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 bis 2°C werden mit Nettokosten für die Weltwirtschaft verbunden sein. Nordea geht davon aus, dass das globale BIP als Folge dieser Anstrengungen um 0,31 Prozentpunkte pro Jahr sinken könnte. Entsprechend sei es sehr wahrscheinlich, dass auch die Performance von Vermögenswerten negativ beeinflusst werde.

Angesichts dieser Kosten keine Massnahmen zu ergreifen, käme die Weltwirtschaft jedoch weitaus teurer zu stehen: Das globale BIP würde in einem solchen Szenario schätzungsweise dauerhaft um 3,5% sinken.

Regionale Unterschiede

Nicht alle Regionen und Länder werden gemäss der Analyse in gleichem Masse vom Klimawandel betroffen sein. Daher sei es wichtig zu verstehen, wie anfällig die einzelnen Regionen und Staaten sind. Beispielsweise Schwellenländer und Staaten mit einer hohen CO2-Belastung werden laut Nordea stärker betroffen sein.

So dürften die USA und China, zwei der grössten Volkswirtschaften der Welt, vom Klimawandel negativ betroffen sein – sowohl durch die physischen Auswirkungen als auch durch die Übergangsrisiken. Die europäischen Länder und insbesondere die nordischen Staaten scheinen jedoch relativ weniger betroffen zu sein. Das ist auf die Kombination von zwei Faktoren zurückzuführen: niedrige Durchschnittstemperaturen einerseits und geringe Kosten für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft andererseits.

Sinkende Produktivität

Die erhöhten Kosten, die durch die physischen Auswirkungen des Klimawandels wie auch durch die Bekämpfung des Temperaturanstiegs entstehen, führen zu einer geringeren Produktivität der Länder. Dies wirkt sich negativ sowohl auf Aktien als auch auf Anleihen aus, wird aber wahrscheinlich auch Auswirkungen auf andere Anlageklassen wie Private Equity und Immobilien haben.

Quelle: Rådet for Afkastforventninger (H2-2021) und Nordea
Quelle: Rådet for Afkastforventninger (H2-2021) und Nordea

Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger immer auch die regionalen und sektoralen Unterschiede innerhalb einer Anlageklasse berücksichtigen. Trotz aller negativen Auswirkungen entstehen aus den Bemühungen um einen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft auch Anlagechancen, so Nordea.

Swiss Life Asset Managers reagiert auf die stark gestiegene Nachfrage nach indexierten Anlagelösungen und ergänzt konsequent ihre bestehende Produktpalette im Drittkundengeschäft. (Bild pd)

Mit indexierten Anlagelösungen das Portfolio kosteneffizient diversifizieren

«Indexanlagen stellen eine kosteneffiziente Möglichkeit dar, bereits...

Advertorial lesen
Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

Value versus Growth: Wo liegt das Potenzial?

Im Interview erläutern Anthony Bailly und Vincent Imeneuraët,...

Advertorial lesen
Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung