Marktvolatilität bringt die meisten Hedge Funds in Bedrängnis, aber die Global Macro-Strategien können zulegen

An den Börsen kam es im Oktober weltweit zu erheblichen Schwankungen. Die Aktien- und Kreditmärkte standen ebenso wie die Anleiherenditen in der ersten Monatshälfte unter Druck, wechselten dann aber die Richtung und zogen bis zum Monatsende kräftig an. Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM, gibt monatlich ein Update zu verschiedenen Hedge Fund-Strategien. Hier seine Analyse zum Oktober.

11.11.2014
Alternatives

Diese Volatilität und Unruhe an den Märkten schuf für viele Anleger, darunter auch die Hedge Funds, ein schwieriges Umfeld. Die meisten senkten bis zur Monatsmitte ihr Risiko und verpassten dadurch zum Teil die anschließende Erholung. Bei den Hedge Fund-Strategien lieferte Global Macro ein positives Monatsergebnis von 0,6% (gemessen anhand des HFRX Macro/CTA Index) und nahm ein kräftiges Momentum in den November mit. Das breite Hedge Fund-Universum verzeichnete dagegen im Berichtsmonat ein Minus von 1,3% (gemessen am HFRX Global Hedge Fund Index). Den größten negativen Beitrag zum Fondsergebnis leisteten die Event Driven-Strategien (alle Angaben auf US-Dollarbasis).

Nach Ansicht von Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM, hat die Volatilität trotz aller Probleme, die sie bereitet hat, auch Kaufgelegenheiten für Anleger geschaffen. „Der Oktober war schwierig. Wegen der starken Zunahme der Schwankungen an allen Märkten nahmen die meisten Hedge Funds ihr Risiko in der ersten Monatshälfte deutlich zurück. So kam es zu einer Verkaufswelle bei Aktien und speziell Event Driven-Titeln. Auch US-Staatsanleihen waren in der Monatsmitte zwei Tage lang äußerst volatil. Das makro- und mikroökonomische Umfeld blieb jedoch für die wichtigen größeren Trades im Wesentlichen unverändert, und bis zum Monatsende wurden die Exposures in allen Strategien brutto und netto wieder erhöht.“

Die Event Driven Hedge Funds hatten es im Oktober nicht leicht. Positionen, in denen zahlreiche Fonds engagiert waren, gerieten unter Verkaufsdruck, was maßgeblich zu den negativen Ergebnissen beitrug, so Lawler weiter. Gründe für die Abgabewelle waren Sorgen im Zusammenhang mit sogenannten ,Tax Inversion'-Deals von US-Konzernen, hinzu kamen die speziellen Probleme, die durch die geplatzte Übernahme von Shire Pharmaceuticals entstanden waren, sowie die Niederlage der Anlegerseite im Rechtsstreit mit Fannie Mae und Freddie Mac. Obwohl das alles nur einzelne Deals betraf, erweiterten sich die Event-Spreads auch bei den meisten anderen Transaktionen, da sich die Anleger teilweise zurückzogen. Für die Event Driven-Fonds war es schwer, sich dieser breiten Verkaufswelle zu entziehen. Ihr Engagement beschränkte sich nicht auf die erwähnten Deals, sondern umfasste auch zahlreiche Sondersituationen, bei denen Bilanz-Neuordnungen und Aktienrückkäufe positive Impulse versprachen. Diese zuletzt ungünstige Entwicklung schafft für die Event Driven-Strategien ein attraktives Erwartungsprofil mit Blick auf November.“

Lawler fügt hinzu, die Global Macro-Strategien würden in dem volatilen derzeitigen Umfeld weiter positive Ergebnisse erzielen. „Der Monat begann mit einer Verkaufswelle, die Themen betraf, auf die viele Fonds gesetzt hatten, doch am Monatsende waren die Anlageergebnisse wieder positiv und die Strategie beendete den Monat im Plus. Zu den wichtigsten Trades gehörten Anfang November Positionen, die auf einen steigenden chinesischen Yuan setzen, Long-Positionen in japanischen Aktien sowie Long-Positionen im US-Dollar gegenüber Yen, Euro und (in geringerem Maße) Rohstoffwährungen wie dem australischen Dollar. Einige Fonds, darunter Trend Follower, profitierten überdies von Short-Positionen im Energiesektor, in denen sie weiter investiert sind. Discretionary Macro-Fonds reduzierten ihre Long- beziehungsweise Short-Positionen in Zinsduration und beließen sie anschließend auf dem niedrigeren Niveau. Angesichts der uneinheitlichen Geschwindigkeiten in der Weltwirtschaft und der unterschiedlichen Haltungen der Notenbanken sehen wir weiterhin gute Möglichkeiten für Global Macro-Trades.“

Quelle: GAM, Bloomberg, MSCI, Thomson Reuters

Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

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