CS-Chef Ulrich Körner wird Mitglied der UBS-Konzernleitung. (Bild pd)
Die UBS will die Credit Suisse vorerst als eigene Bank erhalten. Die Schlüsselpositionen hat Bankchef Ermotti grossteils mit langjährigen UBS-Kadern besetzt. Nur CS-Chef Ulrich Körner wird im Vorstand der Grossbank etwas zu sagen haben.
09.05.2023, 08:25 Uhr
Redaktion: sw
Ulrich Körner als CEO der Credit Suisse AG wird mit Abschluss der Transaktion Mitglied der UBS-Konzernleitung. Er kennt beide Unternehmen und wird dafür zuständig sein, die operationelle Kontinuität und den Kundenfokus von Credit Suisse aufrecht zu erhalten, während er den Integrationsprozess unterstützt, heisst es in einer Mitteilung.
Ermotti vertraut auch sonst auf erfahrene Kräfte, mit denen er schon früher bei der UBS zusammengearbeitet hat. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Beatriz Martin Jimenez, der bisherigen Chefin der UBS in Grossbritannien zu. Sie leitet künftig unter anderem die sogenannte Non-Core Unit der UBS. Hier werden die Vermögenswerte aus der Investmentbank der CS angesiedelt, welche die UBS verkaufen will. Dazu gehört auch das Portfolio von toxischen Vermögenswerten, für welches die UBS eine Verlustgarantie des Bundes in der Höhe von 9 Milliarden Franken bekommen hat.
Zudem wird die bisherige UBS-Finanzchefin Sarah Youngwood von Todd Tuckner abgelöst. Tuckner ist heute Finanzchef der wichtigsten UBS-Sparte, der globalen Vermögensverwaltung. Die Integration der beiden Banken als Group Integration Officer wird von Michelle Bereaux geleitet. Sie ist bereits seit knapp 23 Jahren in verschiedenen Positionen für die Bank tätig.
Weniger Risiken
Mit der Besetzung der Schlüsselpositionen ist auch nach aussen hin klar, wer bei der neuen Bank künftig die Zügel in der Hand hält. Das gilt insbesondere auch für das Risikomanagement: Zusätzlich zum bestehenden System bei der Credit Suisse will die UBS dort neue Richtlinien implementieren, um sicherzustellen, einen guten Überblick zu haben.
«Gemeinsam werden wir das Schweizer Finanzmodell weltweit festigen und repräsentieren – ein Geschäftsmodell, das wenig Kapital braucht, nicht mehr so abhängig davon ist, Risiken einzugehen und in Stabilität verankert ist», sagte Ermotti.
Neuigkeiten zu möglichen Stellenstreichungen gab es vorerst nicht. Den rein rechtlichen Vollzug der Übernahme erwartet die UBS «in den nächsten paar Wochen».
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