Während gewisse Realwerte einen relativ guten Schutz vor ihr bieten würden, erodiere der Wert von Anleihen in inflationären Phasen gerade zu. Dies schreibt Jeremy Grantham, Gründer und Chefstratege bei GMO, in seinem neuesten Quarterly Letter. Er zeigt zudem auf, weshalb langfristig auch Aktien einen relativ guten Schutz vor Inflation bieten.
02.03.2012, 13:01 Uhr
Redaktion: anw
Geht es um Inflationsschutz, so lande man sehr schnell bei Realwerten wie zum Beispiel Gold oder anderen Rohstoffen. Doch dass auch Aktien vor Inflation schützen können, wüssten wenige, so Grantham. In der Tat gerieten Aktien bei Inflation kurzfristig stark unter Druck. Langfristig jedoch gleiche sich die Kursentwicklung stets wieder ihrem langfristigen Mittelwert an. So litten Investoren in Brasilien in den 80er Jahren unter der starken Inflation. Die Gewinne der Unternehmen erholten sich nach dem inflationären Schock relativ schnell. Nach ein paar Jahren mit hoher Inflation stand die Marktkapitalisierung der Aktien wieder in einem normalen Verhältnis zum BIP. Der Grund hierfür sei relativ simpel: In den Unternehmen, welche den Aktien zugrunde liegen, produzierten reale Menschen (meistens) reale Werte.
Keinen Schutz vor Inflation bieten hingegen Anleihen. Ihr Wert vermindere sich in einem inflationären Umfeld so stark, dass sie mitunter sogar langfristig negative Renditen erzielten.
Untergewichtung von US-Aktien In seinem Quarterly Letter nennt Grantham zehn konkrete Ratschläge für Investoren und gibt seine aktuellen Einschätzungen zu den verschiedenen Anlageklassen für 2012 preis: Er empfiehlt eine starke Untergewichtung von US-Aktien und eine Vermeiden von langlaufenden Obligationen, und hier besonders von Regierungsanleihen mit höherer Bonität.
Dass die langfristigen Prognosen von GMO sehr genau sind, zeigt ein Blick auf die 10-jährige Realrenditevorhersage der Anlageklassen, die GMO 2001 erstellt hatte. So hat GMO nicht nur die vier am besten rentierenden Anlageklassen vorausgesagt, sondern auch deren Reihenfolge. Grantham geht im "Longest Quarterly Letter ever" zudem auf Fehlentwicklungen im kapitalistischen System ein, insbesondere dass es nicht mit der Endlichkeit von Ressourcen umgehen kann; und welche Konsequenzen dies für unsere Zukunft haben kann.
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