Die UBS soll helfen, den Finanzplatz Schweiz zu schützen. Der Staat hilft mit Notrecht und Milliarden. (Bild Shutterstock/Judith Linine)
Die UBS wird die CS übernehmen. Die SNB unterstützt die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von insgesamt 200 Milliarden Franken an beide Banken und mit Notrecht hilft der Bund zusätzlich mit maximal 9 Milliarden Franken.
19.03.2023, 20:07 Uhr
Redaktion: sw
Die UBS kauft die Credit Suisse für drei Milliarden Franken oder rund 0,76 Franken pro Aktie. Der Kauf ist wegen einer Notverordnung des Bundesrats nicht von der Zustimmung der UBS- und der CS-Aktionäre abhängig. Die Liquiditätshilfe der SNB diene dazu, die Liquidität der Credit Suisse und damit auch eine erfolgreiche Umsetzung der Übernahme zu gewährleisten, hiess es an der Pressekonferenz mit allen Beteiligten. Um allfällige Risiken für die UBS zu reduzieren, spricht ihr der Bund zudem eine Garantie im Umfang von 9 Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten aus. Diese gelten für bestimmte Aktiven, die die UBS im Rahmen der Transaktion übernimmt.
CS muss Zins zahlen
Der Bundesrat habe aber auch Vorkehrungen getroffen, um die Risiken für den Bund so klein wie möglich zu halten. So müsse die Credit Suisse dem Bund und der SNB je eine Risikoprämie, dem Bund für die Bereitstellung der Ausfallgarantie eine Bereitstellungsprämie sowie der SNB einen Zins entrichten. Zusammen mit dem Konkursprivileg resultiere daraus ein geringes Ausfallrisiko für den Bund.
Zusammen mit den bei der Credit Suisse vorhandenen Liquiditätsreserven könne die Liquidität der Credit Suisse umfassend gewährleistet werden. «Mit diesem Massnahmenpaket bekräftigt der Bundesrat seine Bereitschaft, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die Einleger und die Stabilität des Finanzplatzes Schweiz zu schützen».
Die beiden Banken waren von der Politik und den Aufsichtsbehördenzum Zusammenschluss gedrängt worden. Der Schweizerische Bundesrat hatte in den vergangenen vier Tagen drei Sitzungen lediglich zu diesem Thema abgehalten. Der Bundesrat begrüsse und unterstütze nun die Übernahme der CS durch die UBS.
Finanzministerin Karin Keller-Suter sagte, der Bund habe die Garantie von 9 Milliarden Franken gegeben, um Risiken der Credit Suisse abzufangen. SNB-Präsident Thomas Jordan betonte, die Reputation sei für die Volkswirtschaft der Schweiz zentral. Colm Kelleher, Verwaltungsratspräsident UBS Group, sagte: «Das ist eine Riesenchance für uns.» Die Kombination beider Banken stärke die Position der UBS.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) begrüsste die Übernahmelösung sowie die vom Bund und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ergriffenen Massnahmen.
Trotz der laufenden Integration der Credit Suisse in die UBS suchen beide Banken weiterhin Personal. Die Zahl der auf ihren beiden Webseiten ausgeschriebenen Jobs ist derzeit allerdings tiefer als noch im Frühling.
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