Schweizer Banken bleiben optimistisch

Die Banken verdienen derzeit sehr gut und bleiben optimistisch. (Bild dextroza/Shutterstock)
Die Banken verdienen derzeit sehr gut und bleiben optimistisch. (Bild dextroza/Shutterstock)

Die Schweizer Banken erwarten für das Geschäftsjahr 2023 Rekordergebnisse. Auch der Blick auf die kommenden Jahre stimmt sie mit grosser Mehrheit optimistisch.

11.01.2024, 15:06 Uhr

Redaktion: sw

Laut dem «Banking Barometer 2024» des Beratungsunternehmens EY erwarten 96 Prozent für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 eine deutlich bessere operative Geschäftsentwicklung als noch im Jahr zuvor. Dieser Rekordwert liegt nochmal um 18 Prozentpunkte höher als im letzten Jahr. «Hohe Zinsen, tiefe Wertberichtigungen und die resiliente Schweizer Wirtschaft führen im Jahr 2023 zu Rekordergebnissen bei den befragten Banken», fasst Patrick Schwaller, Managing Partner Audit Financial Services, die Entwicklung zusammen.

Mehrheitlich wollen die Banken das Geld laut der Studie in die Stärkung der Eigenmittel und damit in die Risikovorsorge stecken. Dies gaben 72 Prozent der Regionalbanken und 42 Prozent der Kantonalbanken zu Protokoll. Die Auslands- und Privatbanken wollen das Geld vor allem in die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle investieren (38 beziehungsweise 30 Prozent).

Langfristig optimstisch

Auch mit Blick auf die kommenden ein bis zwei Jahre zeigten sich die Banken optimistisch. In diesem Zeitraum erwarten 87 Prozent eine Steigerung des operativen Ergebnisses. Mit Blick auf die nächsten drei und mehr Jahre sehen sogar knapp 90 Prozent weiteres Wachstum vor sich.

Die sprudelnden Gewinne der Banken sind vor allem auf die gestiegenen Zinsen und die damit verbundenen höheren Zinsmargen zurückzuführen. 42 Prozent der Banken erwarten, dass die Zinsmarge auch in den kommenden ein bis zwei Jahren konstant bleiben wird. 16 Prozent gehen sogar von einer weitere Steigerung aus. Jedoch prognostizieren auch zwei von fünf Banken einen erneuten Rückgang der Zinsmarge, da der Zenit der Zinsen schon bald erreicht sein könnte.

Kein erhöhtes Risiko bei Immobilien

Gute Nachrichten haben die Banken für Immobilienbesitzer. Kurzfristig erwartet nur jede fünfte Bank einen steigenden Risikovorsorgebedarf bei Immobilien aufgrund von Wertberichtigungen. Im Vorjahr ging noch knapp ein Drittel der Banken davon aus.

Auch langfristig erwarteten nur noch 36 Prozent der Banken einen höheren Risikovorsorgebedarf, nachdem es im Vorjahr noch 43 Prozent waren. Dies spricht laut den Studienautoren für einen soliden Immobilienmarkt in der Schweiz. Gestützt würden die Preise dabei durch eine weiterhin grosse Nachfrage, die Zuwanderung und eine rückgängige Bautätigkeit.

Mehr Regulierung nach CS-Pleite

Nach der Notrettung der Credit Suisse durch die UBS im vergangen Jahr rechnet die Mehrheit der Banken mit Verschärfungen der Finanzmarktregulierung. Im Zentrum sollen vor allem strengere Anforderungen in Bezug auf Liquiditäts- und Eigenmittelvorschriften stehen, sagten 62 beziehungsweise 40 Prozent der Banken. Ebenso gehen zwei Drittel von einer verstärkten Aufsichtstätigkeit der Finanzmarktaufsicht Finma aus.

Mehr KI aber...

Künstliche Intelligenz ist definitiv am Schweizer Finanzplatz angekommen – 82 Prozent der befragten Institute geben an, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Zwar gibt eine Mehrheit der Banken an, sich vorerst auf allgemeine Diskussionen zum Thema zu beschränken, ein Drittel der befragten Banken hat erste Anwendungsfälle ausgearbeitet oder bereits Pilotprojekte durchgeführt. Anwendungen der künstlichen Intelligenz sind jedoch erst bei 6 Prozent der befragten Banken bereits operativ im Einsatz. Die Banken sehen solche Anwendungsfälle primär in den Bereichen «Regulatory & Compliance» (54%) sowie in der Prozessautomatisierung (55%) und somit eher im Backoffice als in der Interaktion mit Kunden. Nur 20% der Banken ziehen nämlich zurzeit Anwendungsfälle im Bereich der Kunden- und Anlageberatung in Betracht.

Im Rahmen der Bankenstudie wurden etwas über 100 Privat-, Auslands, Regional- und Kantonalbanken in der Schweiz befragt. Zwei Drittel davon haben ihren Sitz in der Deutschschweiz und ein Viertel in der Romandie. 7 Prozent kommen aus dem Tessin. EY führt die Befragung seit 2010 jährlich durch.

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