Finanzinstitute rechnen mit soliden Wachstumschancen
Geschäftsmodelle müssen auf das digitalisierte Umfeld ausgerichtet werden (Quelle shutterstock / Montri Nipitvittaya)
Die Führungskräfte von Finanzinstituten sind überzeugt, dass ihr Unternehmen gut für ein moderates bis starkes Wachstum in den nächsten drei Jahren positioniert ist. Dazu dürfte auch die Einführung neuer Geschäftsmodelle beitragen.
10.10.2022, 09:23 Uhr
Redaktion: ras
Trotz den gegenwärtigen Sorgen vor einer weltweiten Rezession erkennen die führenden Köpfe von Finanzunternehmen mittelfristig gute Wachstumschancen. Dies ergab eine Umfrage der Betreiberin der Schweizer und der spanischen Börse SIX, die im Rahmen der global angelegten Studie Future of Finance unter Vertretern der obersten Führungsebene von 300 internationalen Finanzinstituten durchgeführt wurde.
Demnach rechnen mehr als zwei Drittel der Firmen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verbesserung der Konjunkturaussichten. Eine noch grössere Anzahl der Befragten (über 70%) glaubt, dass sich die Inflation bis Ende 2023 verlangsamen wird, und über 90% der Führungskräfte denken, dass ihr Unternehmen gut positioniert sei für ein moderates bis starkes Wachstum in den nächsten drei Jahren.
Investmentbanken am optimistischen
Die Befragten der Investmentbanken schätzen ihre Wachstumsaussichten am positivsten ein, gefolgt von den Vertretern der Privatkundenbanken und Vermögensverwalter. Wealth Manager und Finanzdienstleistungsunternehmen befanden sich am anderen Ende der Spanne. «Es ist jedoch anzumerken, dass in jedem der befragten Sektoren mindestens drei Viertel der Befragten mit einem starken oder moderaten Wachstum rechnen», meint SIX zur Umfrage.
Wichtige Treiber des erwarteten Wachstums seien die Einführung neuer Geschäftsmodelle sowie interne Effizienzgewinne dank der Digitalisierung. Fortschrittliche Datenerhebungs- und Analysemethoden werden auch als Voraussetzung für eine etwaige Geschäftsausweitung angesehen. Denn diese ermöglichen es, neue Einblicke zur Erzielung von Renditen zu nutzen. Als weitere Wachstumsfaktoren werden neue und alternative Anlageklassen genannt, darunter auch Krypto-Assets. Das Vertrauen in das Wachstumspotenzial nicht-traditioneller Vermögenswerte ist bei Vermögensverwaltern, Finanzdienstleistern sowie bei Privatkunden- und Investmentbanken am stärksten.
Geopolitische Unsicherheiten als grösste Herausforderung
Ungeachtet der optimistischen Erwartungen sehen die meisten Befragten das Risiko, dass geopolitische Unsicherheiten zu einer Beeinträchtigung oder einer Verlangsamung des Wachstums führen könnten, als die stärkste Herausforderung. Ein Viertel der Umfrageteilnehmer (25%) betrachtet die Geopolitik als das grösste Hindernis für ihren Wachstumskurs.
«In dieser Phase eines sinkenden BIP und einer steigenden Inflation scheint die Rückkehr zum früheren Wohlstand in weiter Ferne zu liegen. Doch am Ende sind alle Phasen des Abschwungs vorübergehender Natur», bemerkt Jos Dijsselhof, CEO von SIX. «Der Unterschied liegt darin, dass der derzeitige Abschwung im Gegensatz zu früheren Krisen von transformativen Faktoren untermauert wird. Dies gibt den Führungskräften im Finanzsektor die Zuversicht, auch durch den Nebel der Rezession hindurch künftiges Wachstum zu erkennen. Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte sind nicht mehr aus der Finanzwelt wegzudenken. Doch die Branche hat bislang nur einen Bruchteil der Renditechancen ausgeschöpft, die sich durch die Nutzung von Daten und Analysen ergeben. Diese Faktoren stimmen die Führungskräfte letztendlich optimistisch für die Zukunft des Finanzwesens.»
Fachkräftemangel als Wachstumsbremse
Quelle: SIX
Zurzeit ist es nicht einfach, neue Fachkräfte zu finden, um die Wachstumschancen wahrzunehmen. Die befragten Finanzinstitute bevorzugen das Abwerben erfahrener Fachleute, wenn es darum geht, den Mangel an qualifiziertem Personal zu beheben. Eine andere gängige Strategie ist jedoch interessanter – und nachhaltiger: der Aufbau strategischer Partnerschaften, die helfen, die vorhandenen internen Kapazitäten zu ergänzen. Die Befragten erkennen gemäss SIX zunehmend, dass zukünftiges Wachstum davon abhängt, sich den Geist der Partnerschaft und Zusammenarbeit zu eigen zu machen, auf bestehenden Beziehungen aufzubauen und mehr von den Anbietern verschiedener Kern- und Nichtkerndienstleistungen zu verlangen.
Die Zinsen für Hypotheken haben im Schlussquartal 2022 in der Schweiz etwas angezogen. Die Richtsätze der zehnjährigen Hypotheken stiegen laut dem Vergleichsdienst Comparis um 0,1 Prozentpunkte auf 3,02 Prozent....
34 Geldinstitute sollen sich regelmässig wegen Gehältern diverser Kategorien ausgetauscht haben. Nun eröffnet die Wettbewerbskommission (Weko) erstmals eine Vorabklärung wegen Lohnabsprachen.
Die Kartenzahlungen im E-Commerce steigen weltweit, doch sind die Unterschiede enorm. Von gut 7,7 Billionen Dollar entfallen mehr als 40 Prozent auf Nord-, Mittel- und Südamerika.
Peter Romanzina übernimmt am 15. Dezember 2022 als CEO die Leitung der Vontobel Tochter Vontobel Swiss Wealth Advisors AG (VSWA), die auf die international diversifizierte Vermögensverwaltung für nordamerikanische...
CACEIS will bis Herbst 2023 die Asset Servicing Aktivitäten von RBC Investor Services in Europa mit Assets under Administration von 1.2 Bio. Euro übernehmen.
Auf Google und Apple ist ein neues App namens Alpian erhältlich. Dieses bietet Zugang zu einer Plattform, die alltägliche Bankdienstleistungen und das Private Banking kombiniert. Das Marktpotential wird auf ein...
Mehr als 1400 offene Jobs allein bei Credit Suisse und UBS
10.10.2022, 10:17 Uhr
Trotz gravierender internationaler Krisenherde bietet der Schweizer Finanz- und Versicherungsmarkt ein stabiles Arbeitsmarktumfeld. Gemäss Jobradar sind im Bereich Finanzdienstleistungen rund 5'700 und bei den...
Bankenstudie Europa: Schweizer Banken haben Kosten am wenigsten im Griff
20.09.2022, 10:30 Uhr
Während die europäischen Banken die Cost-Income-Ratio im Jahr 2021 auf 62% und damit auf den tiefsten Stand seit 2013 senken konnten, bilden die Schweizer Banken mit 72% das Schlusslicht. Dies geht aus der neusten...
Aufgrund der Korrekturen an den Kapitalmärkten liegt der Gewinn der Graubündner Kantonalbank im ersten Halbjahr 2022 erwartungsgemäss unter der Vorjahresperiode. Das akquirierte Geschäftsvolumen übertraf hingegen...