Robeco legt Fokus auf Engagement zum Schutz der Erde
Viele Tier- und Pflanzenarten auf dem Land und im Wasser sind durch menschliche Aktivitäten bedroht. (Bild: Shutterstock.com/cherryyblossom)
Robeco setzt 2022 einen starken Akzent auf den Schutz der endlichen Ressourcen des Planeten mittels Dekarbonisierung und Ressourcenmanagement sowie auf die Förderung der humanitären Entwicklung durch mehr Diversität am Arbeitsplatz.
11.01.2022, 05:00 Uhr
Redaktion: rem
Jedes Jahr wählt das Active Ownership-Team von Robeco neue Fokusthemen für den Unternehmensdialog über die nächsten drei Jahre aus. Der Dialog erfolgt mit Unternehmen, in deren Aktien oder Anleihen Robeco investiert ist. Dies habe sich seit vielen Jahren als sehr erfolgreich bei der Verbesserung ihres Abschneidens bezüglich der Aspekte Umwelt, Soziales und Governance (ESG) erwiesen. Ganz zuoberst auf der Agenda der Engagement-Themen von Robeco für das neue Jahr stehen "Netto-Null CO2-Emissionen", "Management natürlicher Ressourcen: Wasser und Abfall", "Diversität, Gleichstellung und Inklusion“ sowie „Nature Action 100“.
Selbstverpflichtung zu Netto-Null CO2-Emissionen
Das Thema "Netto-Null CO2-Emissionen“ resultiere aus der Selbstverpflichtung von Robeco, bis 2050 das gesamte verwaltete Vermögen CO2-neutral zu machen. Dies ist Teil umfassenderer internationaler Zusagen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Diese sollen bis 2100 die globale Erwärmung auf 2°C oder weniger begrenzen. Dazu ist es erforderlich, dass die Welt bis 2050 CO2-neutral wird.
"Auf dem Klimagipfel COP26 wurde erneut die Notwendigkeit betont, dass Anleger ihr Engagement im Hinblick auf Netto-Null CO2-Emissionen verstärken müssen“, sagt Carola van Lamoen, Head of Sustainable Investing bei Robeco. "Dies stellt eine Erweiterung des 2020 beschlossenen Engagement-Themas dar. Es legt den Fokus auf Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen, die zwar einige Fortschritte gemacht haben, bei ihrem Übergang zur CO2-Neutralität aber im Rückstand sind.“
Einbezogen werden Unternehmen, bei denen das Robeco-Ampelsystem "gelb" anzeigt, während rot“ Unternehmen sind, bei denen ein Scheitern des Übergangs drohe. Sie werden anschliessend für einen intensivierten Klimadialog im Rahmen des 2021 festgelegten Themas "Acceleration to Paris" ausgewählt.
Management natürlicher Ressourcen
Der Dialog zum Thema Management natürlicher Ressourcen wird sich laut Robeco auf Unternehmen konzentrieren, bei denen die Steuerung von Wasserverbrauch und Abwasser ein wesentlicher Aspekt ist. Anleger müssen die Menge an Trinkwasser in Betracht ziehen, die zur Herstellung bestimmter Produkte benötigt wird. Oft wird das Wasser an Stellen entnommen, wo es bereits knapp ist, während das Entsorgen giftigen Abfalls ein Problem bleibt.
"Ein Thema, welches die Aspekte Wasser und Abfall sowohl aus Input- als auch Output-Perspektive betrachtet, bietet die Flexibilität, auch im Hinblick auf andere vorfallsgetriebene Ereignisse rund um die Nutzung natürlicher Ressourcen in Dialog zu treten“, sagt Peter van der Werf, Senior Manager for Engagement. "Wasser und Abfall sind kritische Faktoren, welche die Belastbarkeitsgrenzen des Planeten betreffen. Für Unternehmen und Investoren gleichermassen verschärfen sich die umweltbezogenen Auflagen. Dieses Engagement-Thema legt den Fokus auf Unternehmen, die mit Umweltproblemen konfrontiert sind – darunter die Rohstoffgewinnung im Meeresboden und an Land, Emissionen von Perfluoralkoxy-Polymeren (PFA), Wasserknappheit, agrarchemische Abfälle und Plastikmüll", erklärt van der Werf.
Diversität, Gleichstellung und Inklusion
Die humanitäre Entwicklung ist ebenfalls elementar für eine nachhaltige und prosperierende Welt. Das betrifft insbesondere das Erschliessen der Vorteile verstärkter Inklusion. Dieses Thema baut auf früheren Anstrengungen auf, was die Förderung von mehr Diversität am Arbeitsplatz betrifft. Angestrebt wird das Erreichen von Gleichberechtigung, insbesondere den Frauenanteil in gehobenen Funktionen, einschliesslich der obersten Führungsebene betreffend. Ausserdem soll sichergestellt werden, dass sich jedermann Gehör verschaffen kann.
"Die Unternehmen spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen im Rahmen ihrer Personalstrategie, die sich durch Diversität, Gleichbehandlung und Inklusion auszeichnen", sagt Engagement Specialist Laura Bosch. "Immer mehr spricht dafür, dass die Einbeziehung einer Vielzahl von Auffassungen, Hintergründen und Erfahrungen zur Erreichung langfristig nachhaltiger Renditen beiträgt und die Unternehmen in geschäftlicher Hinsicht auf Kurs halten kann.“
Das Engagement von Robeco ziele auf verstärkte Integration der Aspekte Diversität, Gleichstellung und Inklusion in den Personalstrategien der Unternehmen ab. Dabei würden eindeutige Ziele gesetzt, was die diesbezüglichen Praktiken und Ergebnisse angehe. Robeco erwartet von den Unternehmen ausserdem, dass sie aussagefähige Daten und Ergebnisse ermitteln und publizieren, welche die Zusammensetzung der Belegschaft, Beförderungen, Neueinstellungen, Halteraten und gleiche Bezahlung betreffen.
Nature Action 100
Das letzte Thema ist eine neue Kooperation zum Schutz der natürlichen Umwelt und der Millionen von Tier- und Pflanzenarten auf dem Land und im Wasser, von denen viele durch menschliche Aktivitäten bedroht sind. Dieses Thema baut auf früheren Anstrengungen bezüglich Biodiversität auf und nimmt sich die Zusammenarbeit von Climate Action 100+ mit anderen Investoren zum Vorbild. Robeco ist einer der führenden Assetmanager, welche die Entwicklung dieser neuen Kooperation vorantreiben.
"Laut dem IPBES Global Assessment Report on Biodiversity and Ecosystem Services sind bis 2050 rund 25% aller Arten auf der Erde vom Aussterben bedroht. Das entspricht ungefähr 1 Million Pflanzen- und Tierarten“, sagt Peter van der Werf. "Bis zum Ende dieses Jahrhunderts sind 50% oder mehr aller Arten bedroht.“
Dieses Engagement sei Teil eines globalen Kooperationsprogramms, das sich auf die Ergebnisse von Climate Action 100 stütze. Der Fokus dieses Engagements werde auf Landlebewesen sowie Arten in Süss- und Salzwasser liegen. "Wir wollen die wechselseitigen Abhängigkeiten und die möglichen Auswirkungen auf die Biodiversität im Zuge von Abholzung, Überfischung und Umweltverschmutzung angehen", sagt der Senior Manager for Engagement.
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