Die wirtschaftlichen Indikatoren versprechen keine Verbesserung der Konjunktur in den Herbstmonaten. (Bild: SakSa/shutterstock.com)
Das wirtschaftliche und politische Klima wurde dieses Jahr bereits stark getrübt – und die Lage verschlechtert sich weiter. Benjamin Melman von Edmond de Rothschild AM erwartet zwar keine Rezession in der nahen Zukunft, aber es weisen auch keine Indikatoren auf eine Verbesserung der Situation hin.
10.10.2019, 05:00 Uhr
Redaktion: maw
Betrachtet man die historischen Wirtschaftsdaten für die USA, so stellt man fest, dass die Verlangsamung der Konjunkturentwicklung im Frühjahr 2018 begann - also noch vor der Eskalation des Handelsdisputs mit China. Benjamin Melman, Global Chief Investment Officer bei Edmond de Rothschild Asset Management vermutet, dass der Auslöser der zunehmende Druck auf die Unternehmensmargen war. "Der Handelskrieg und die damit verbundene steigende Unsicherheit hat die Investitionen der Unternehmen unumstritten drastisch reduziert und die produzierende Industrie in Richtung einer Rezession getrieben“, so Melman.
Zeitnahe Lockerung der Geldpolitik
Die wichtigste Erkenntnis nach Ansicht des Experten ist jedoch: Die zuständigen staatlichen Einrichtungen verschenkten diesmal keine Zeit, sondern bliesen sofort zum Gegenangriff. Sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank lockerten sehr schnell ihre Geldpolitik. Zudem wurden auf beiden Seiten des Atlantiks bereits Möglichkeiten für fiskalpolitische Stimuli diskutiert. "Dies sind erfreuliche Nachrichten – doch sie sind nicht konkret genug, um die Prognosen herumzudrehen", so Melman.
Geringes Risiko in der Portfoliogewichtung
Zunehmende politische Risiken in ganz Europa haben die französische Fondsgesellschaft bereits Anfang August dazu veranlasst, die Aktienquote zu reduzieren. "Seitdem haben das von der Lega Nord forcierte Scheitern der italienischen Regierungskoalition sowie zahlreiche Fehler des britischen Premierministers Boris Johnson die Risiken eines schwierigen europäischen Herbstes weiter verlängert. Deshalb haben wir unsere zugehörige Portfoliogewichtung auf ein noch geringeres Risiko zurückgefahren", erläutert der Experte.
An den Anleihemärkten profitierte Edmond de Rothschild AM im September von der Entwicklung der langfristigen Zinsen. Die Situation wurde dazu genutzt, das Engagement in Staatsanleihen leicht zu erhöhen. "Obwohl Staatsanleihen nur äusserst geringe Renditen abwerfen, bleiben wir angesichts des sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds in dieser Anlageklasse investiert", erklärt Melman. Darüber hinaus bevorzugt der französische Asset Manager nachrangige Finanzanleihen. Diese Titel überzeugen durch vergleichsweise starke Renditen und verbesserte Fundamentaldaten aufgrund des Anstiegs der harten Kernkapitalquoten (Tier 1) ihrer Emittenten. Zudem denkt der Experte, dass in Hartwährung denominierte Schwellenländeranleihen von Kapitalzuflüssen aus Europa profitieren könnten. Denn nach der erneuten quantitativen Lockerung bieten diese Papiere höhere Renditen.
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