SNB-Präsident Jordan lässt Kurswechsel durchblicken
Thomas Jordan deutet gegenüber der "Bilanz" an, dass sich die SNB dem Trend einer strafferen Geldpolitik in den meisten Währungsräumen nicht verschliesst. (Bild: pd)
SNB-Präsident Thomas Jordan deutet in einem Interview mit der "Bilanz" einen Kurswechsel an: Es herrsche eine neue Situation, sagt er: "Erstmals seit 2008 erleben wir, dass die Geldpolitik in den meisten Währungsräumen in Richtung einer Straffung geht."
27.05.2022, 11:08 Uhr
Redaktion: hf
Die aktuelle Situation der Geldpolitik bezeichnet der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in dem Interview als "unangenehm". Die Inflation sei global bereits hoch und steige in vielen Ländern noch, gleichzeitig schwäche sich die Konjunktur weltweit ab.
Letztmals drehte die SNB 2015 an der Zinsschraube. Gleichzeitig mit der Aufhebung des Mindestkurses zum Euro von CHF 1.20 erhöhte sie den als Leitsatz geltenden Zins für Guthaben auf Girokonten er Banken, die einen bestimmten Freibetrag übersteigen, um 0,5 Prozentpunkte auf minus 0,75%. Inzwischen wurde lediglich der Freibetrag erhöht.
Dass es zu einer zinspolitischen Umkehr kommt, ist angesichts der weltweit galoppierenden, nicht nur zyklischen, sondern auch strukturellen Inflation, bedingt unter anderem durch die neue Phase der Deglobalisierung, nicht eine Frage des ob, sondern des wann. Verschiedene Notenbanken, allen voran die amerikanische, geben bereits – teils deutlich – Gegensteuer.
Ein solcher, erster Schritt könnte schon bald bevorstehen. Im "Bilanz"-Gespräch deutet Jordan an, dass die SNB an ihrer nächsten Sitzung am 22. Juni 2022 einen Kurswechsel vornehmen und dabei nicht nur die inländischen Entwicklungen berücksichtigen könnte.
Nach wie vor liege die Inflation in der Schweiz weit hinter derjenigen der Nachbarländer und auch der USA zurück. Doch Jordan wendet ein, dass man die Auswirkungen der global stark gestiegenen Inflation auf die Schweiz "selbstverständlich analysieren und berücksichtigen" werde.
«Es ist eine neue Situation", sagt er: "Erstmals seit 2008 erleben wir, dass die Geldpolitik in den meisten Währungsräumen in Richtung einer Straffung geht.»
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