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Schweiz mit weltweit zweitbester Altersabsicherung

Timo H. Paul, Managing Director für die deutschsprachige Schweiz bei Natixis Global Asset Management.
Timo H. Paul, Managing Director für die deutschsprachige Schweiz bei Natixis Global Asset Management.

Schweizer Rentner profitieren von einem günstigen Inflationsumfeld und einer niedrigen Besteuerung. Gleichzeitig wird das Rentenniveau durch ein hohes Pro-Kopf-Einkommen sowie eine niedrige Arbeitslosigkeit gestützt.

19.07.2016, 15:21 Uhr

Redaktion: jog

Der von Natixis Global Asset Management veröffentlichte Global Retirement-Index für 2016, zählt die Schweiz erneut zu den Ländern mit der weltweit besten Altersabsicherung. Nachdem sich die Schweiz zwei Jahre in Folge an der Spitze platzieren konnte, liegt sie diesmal hinter Norwegen auf Rang 2. Mit Belegung des zweiten Platzes zeigt die Schweiz, dass sie für die komplexen Anforderungen einer adäquaten Altersabsicherung gut gerüstet ist.

Der Natixis Global Retirement-Index (GRI), der mittlerweile bereits zum vierten Mal erhoben worden ist, vergleicht die Fähigkeit einzelner Staaten, die Bedürfnisse ihrer Rentner zu erfüllen. Dabei werden 18 Performance-Indikatoren zugrunde gelegt, die in vier Themengebiete unterteilt sind: Gesundheit, Lebensqualität, finanzielle Lage im Ruhestand und materieller Wohlstand. Auf diese Weise werden auch die besten Strategien in Sachen Staats-, Haushalts- und Rentenpolitik von 43 Nationen aus aller Welt einer Bewertung unterzogen.

Eine sichere Altersversorgung erfordert das gemeinsame Engagement von Regierung, Arbeitgeber und Privatpersonen. Angesichts der derzeit niedrigen Zinsen sowie der demografischen Trends weltweit verfügen die Staaten aber über immer weniger Spielraum, ihren Anteil zum Wohlstand von Rentnern beizusteuern. Deshalb ist den Bürgern bewusst, dass sie in Zukunft einen grösseren Teil ihrer Altersvorsorge selbst finanzieren müssen.

"Privatanleger sind sich der Herausforderungen bewusst. Demnach gaben 72% der Schweizer Investoren an, dass die Verantwortung für die Altersabsicherung auf ihren Schultern ruhe", sagte Timo H. Paul, Managing Director für die deutschsprachige Schweiz bei Natixis Global Asset Management. "Die Asset Management-Industrie muss Privatanleger aus diesem Grund auch weiterhin dabei unterstützen, sich dieser Realität zu stellen. Um den Investoren dabei zu helfen, ihre langfristigen Sparziele zu erreichen, müssen wir ihnen jene Instrumente an die Hand geben, die sie für die Strukturierung langfristig stabiler Portfolios mit einem Fokus auf den Faktor Risiko sowie eine möglichst niedrige Volatilität benötigen."

Schweiz: Ein Erfolgsrezept für konstante Ergebnisse im Bereich Altersvorsorge
Nachdem die Schweiz den GRI zwei Jahre hintereinander angeführt hatte, ist sie 2016 mit einer Bewertung von 84% auf den 2. Platz abgerutscht. Insgesamt ist die Punktzahl dabei sogar angestiegen, was hauptsächlich auf Verbesserungen im Hinblick auf die Inflation sowie die Corporate Governance zurückzuführen ist. Dadurch kann das Land seine hervorragende Lebensqualität und sein bemerkenswertes Gesundheitssystem beibehalten und sich auch weiterhin zu den führenden Volkswirtschaften der Welt zählen.

Neben Norwegen ist die Schweiz zudem das einzige Land, das sich bei allen vier Sub-Indizes in den Top 10 platzieren konnte. So belegt sie hinsichtlich Lebensqualität den 2. Rang, bei den Themen materieller Wohlstand und finanzielle Lage im Ruhestand jeweils den 4. Platz sowie Rang 6 in Sachen Gesundheit.

Die Schweiz erreicht, dank ihrer ausgezeichneten Ergebnisse bei den Indikatoren Pro-Kopf-Einkommen und Arbeitslosigkeit, die zugrunde liegende Platzierung unter den besten fünf Staaten im Sub-Index materieller Wohlstand. Allerdings kann sich Norwegen auf Grund der hervorragenden Platzierung im Sub-Index materieller Wohlstand, der die Einkommensgleichheit, das Pro-Kopf-Einkommen sowie die Arbeitslosigkeit berücksichtigt, auch in diesem Segment den 1. Platz sichern.

Was die finanzielle Lage betrifft, so profitieren Schweizer Rentner von einem günstigen Inflationsumfeld sowie einer niedrigen Besteuerung. Infolge dessen befindet sich die Schweiz mit Blick auf beide Indikatoren unter den besten 10. Dabei hat sich die Punktzahl der Schweiz für das Kriterium "steuerliche Belastung" im Vergleich zum Vorjahr sogar noch verbessert. Darüber hinaus zählt sie sowohl im Hinblick auf den Faktor "Notleidende Kredite von Banken" als auch bei der Corporate Governance zu den fünf besten Staaten. So verzeichnet das Land gegenüber dem letzten Jahr aktuell eine deutliche Verbesserung der Weltbank-Indikatoren zur Corporate Governance.

Die besten Ergebnisse legt die Schweiz beim Sub-Index zur Lebensqualität vor. Für die Reduzierung der Folgen des Klimawandels erhält sie die höchste Punktzahl, bei der Zufriedenheit der Bürger die zweithöchste. Obwohl die Punktzahlen zur Luftqualität sowie zur Artenvielfalt nicht so hoch sind wie bei anderen Indikatoren, liegen sie aber jeweils über 80%.

"Obwohl die Schweiz von ihrem Drei-Säulen-Modell profitiert, einem der besten, stablisten und robustesten Rentensysteme, die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den Mindestkurs abzuschaffen und in Negativzinsen zu gehen, haben zunehmend für Zweifel an der Sicherheit von Rückstellungen für den Ruhestand gesorgt", so Timo H. Paul. "In einem sich stetig verändernden Marktumfeld sowie angesichts der zunehmenden Bedeutung der dritten Säule suchen Privatanleger verstärkt nach massgeschneiderten Anlagelösungen und einer individuellen Beratung, um so die finanziellen Ziele für ihren Ruhestand definieren und dann auch erreichen zu können", fügt Paul hinzu.

Die Länder mit den besten Ergebnissen und globale Trends
Nordeuropa dominiert den Index in diesem Jahr, denn sieben der zehn besten Länder befinden sich in dieser Region. Dazu zählt das auf dem 1. Platz liegende Norwegen, gefolgt von der Schweiz, Island, Schweden, Deutschland, den Niederlanden und Österreich. Neuseeland, Australien und Kanada komplettieren die Top 10.

Diese Top-Performer trumpfen mit hervorragenden Gesundheitssystemen sowie einer hohen Lebensqualität auf. Darüber hinaus haben ein hohes Einkommensniveau sowie eine relativ moderate Einkommensungleichheit zur Folge, dass diese "Überflieger-Staaten" im Hinblick auf den Aspekt materieller Wohlstand sehr gute Ergebnisse vorlegen können.

Am schlechtesten schneiden die Top 10-Länder beim Sub-Index zur finanziellen Lage im Ruhestand ab. Dies überrascht jedoch nicht, da die Bevölkerung in den meisten dieser Staaten immer älter wird. Die Folge sind hohe Altersquotienten, da ein nur vergleichsweise geringer Anteil von Erwerbstätigen die Rentner finanziert. Darüber hinaus haben diese Länder auch mit einer hohen Steuerbelastung zu kämpfen – vielleicht der Preis für die hohen Sozialausgaben, der sie an die Spitze der entsprechenden Ranglisten katapultiert hat. So kann sich in puncto Steuerbelastung lediglich die Schweiz unter den 10 besten Ländern platzieren, wohingegen mit Schweden, Österreich und Norwegen sogar drei Staaten zu den schlechtesten Ländern gehören.

Politische Entscheidungsträger und Arbeitgeber können aber von vier grundlegenden Trends lernen, welche die top-platzierten Nationen charakterisieren.

Zugang: Eine immer älter werdende Arbeitnehmerschaft sowie eine gestiegene Lebenserwartung haben dazu geführt, dass das traditionelle Umlageverfahren bei der staatlichen Altersvorsorge in vielen Ländern der westlichen Welt mittlerweile nicht mehr tragfähig ist. Da der Einzelne deshalb zukünftig mehr Verantwortung für die Finanzierung seiner Altersvorsorge übernehmen muss, müssen die Gesetzgeber in den führenden Staaten sicherstellen, dass die Arbeitnehmer auch einen Zugang zu individuellen oder betrieblichen Altersvorsorgeprogrammen erhalten.

Anreize: Im Rahmen einer umsichtigen Politik werden für den Einzelnen immer mehr Anreize geschaffen, selbst für das Alter vorzusorgen, um so die langfristigen Probleme, welche die Finanzierung der Renten mit sich bringt, zu verringern. Eine günstige steuerliche Behandlung von Altersvorsorgebeiträgen kann dazu beitragen, dass Arbeitnehmer mehr Geld für ihr Alter zurücklegen, so dass sie sich um ihre finanziellen Belange mit grösserer Wahrscheinlichkeit selbst kümmern können.

Engagement: Eine automatische Aufnahme in die betriebliche Altersversorgung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Darüber hinaus könnte man im Zuge einer klugen Politik auch dafür Sorge tragen, dass sich die Arbeitnehmer in dem richtigen Mix von Investments engagieren und ausserdem genug Informationen erhalten, um von der betrieblichen Altersvorsorge auch bestmöglich zu profitieren.

Volkswirtschaftliche Aspekte: Die Altersabsicherung geht über die Auswahl einzelner Sparvehikel hinaus. Vielmehr muss eine immer älter werdende Bevölkerung auch berücksichtigen, dass sie in Zukunft von einem festen Einkommen leben muss. Die Geldmarkt-, die Fiskal- und die Gesundheitspolitik spielen in diesem Zusammenhang für die finanzielle Unabhängigkeit von Rentnern allesamt eine entscheidende Rolle.

Hier finden Sie den vollständigen Global Retirement-Index von Natixis als PDF (Englisch)

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