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Klimagipfel in Paris: Weshalb er auch für Investoren relevant ist

• China bereits heute Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien • Ehrgeizige Pläne für Solar- und Windenergie macht Branche auch für Anleger interessant • Staatliche Anreize wichtig für Wachstum des Elektroauto-Markts

24.11.2015, 14:05 Uhr
Alternatives

Wird die UN-Klimakonferenz in Paris zählbare Resultate bringen? Roberto Cominotto, Manager des JB Energy Transition Fund bei GAM, ist optimistisch: „Es gibt einen wichtigen Unterschied zu den wenig erfolgreichen Vorgängerkonferenzen. Diesmal wurden die teilnehmenden Länder aufgefordert, im Vorfeld Zusagen zum Klimaschutz einzureichen. Einige dieser Vorschläge sind sehr ambitioniert“.

China schon heute grösster Markt für erneuerbare Energien

Insbesondere die Rolle Chinas, des weltweit grössten Kohleverbrauchers, wertet Cominotto dabei positiv. Weil China nach wie vor stark wächst, hat das Land sich zum Ziel gesetzt, dass die CO2-Intensität des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bis 2030 60 bis 65 Prozent unter dem Niveau von 2005 liegen und spätestens ab 2030 auch absolut sinken soll. Zudem will sich die chinesische Führung in Paris dafür einsetzen, dass die vereinbarten Ziele alle fünf Jahre kontrolliert werden. „Die chinesischen Pläne für den Ausbau der Solar- und Windenergie sind beeindruckend. China ist bereits heute der grösste Markt für erneuerbare Energien und wird noch signifikant weiter wachsen“, so Cominotto.

Indien werde sich in den kommenden 10 bis 20 Jahren zu einem weiteren wichtigen Markt für erneuerbare Energien entwickeln, prognostiziert der Experte. „Derzeit ist Indien zu einem hohen Grad von Kohle abhängig und zudem auf Energieimporte angewiesen. Angesichts des eingeschlagenen Wachstumspfads müssen alle verfügbaren Energiequellen angezapft werden – und insbesondere erneuerbare Energieträger.“

Alternative Energiequellen auch für Anleger interessant

Bei Wind- und Solarinvestments rät der Fondsmanager Anlegern, nicht nur auf die Nachfrageseite zu schauen, sondern auch auf die Entwicklung des Angebots. „Wenn die Angebotskapazitäten bei Windturbinen oder Solarmodulen zu stark wachsen, wie es vor einigen Jahren der Fall war, könnten trotz des Nachfragewachstums schwierige Zeiten auf die Branche zukommen.“ Derzeit sei dies allerdings nicht der Fall. Er bewertet denn auch aktuell verschiedene Solar- und Windenergieunternehmen als attraktiv. Dazu zählen das chinesische, an der New York Stock Exchange gelistete Unternehmen Jinko Solar ebenso wie der global aufgestellte US-Modulhersteller Sunpower und das spanische Unternehmen Gamesa, das Windkraftanlagen produziert und vor allem in Lateinamerika und Indien eine starke Marktposition hat. Erst Anfang November hatte Gamesa zwei neue Aufträge für Windparks in Indien mit einer Gesamtkapazität von 200 Megawatt bekannt gegeben.

Neben den Schlüsselsektoren Solar- und Windenergie hält Cominotto zudem bislang eher übersehene Bereiche wie die Energieeffizienztechnologie für interessant. Und auch Elektroautos könnten von den Bemühungen zur Senkung des Treibhausgas-Ausstosses profitieren. Hier mahnt Cominotto allerdings zu Geduld: „Ich denke nicht, dass sich elektrische Fahrzeuge vor 2020 zu einem Massenmarkt entwickeln werden.“ Dafür nämlich müssten seiner Ansicht nach zunächst die Preise deutlich sinken – und das werde ohne weitere staatliche Anreize nur langsam vonstattengehen.

Quelle: GAM

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