Immobilienblasenindex steigt weiter

Der Eigenheimmarkt ist im Vergleich zur eigenen Historie überbewertet. (Bild: Shutterstock.com/Michael Dächer)
Der Eigenheimmarkt ist im Vergleich zur eigenen Historie überbewertet. (Bild: Shutterstock.com/Michael Dächer)

Die Eigenheimpreise legten im 4. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr um fast 6% zu, was dem stärksten Anstieg seit 2013 entspricht. Entsprechend stieg der UBS Swiss Real Estate Bubble Index an. Der Index steht aber weiterhin signifikant tiefer als während der Immobilienblase anfangs der 1990er-Jahre.

04.02.2022, 12:06 Uhr
Immobilien

Redaktion: rem

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stieg im 4. Quartal 2021 von 1,42 auf 1,49 Punkte. Der Eigenheimmarkt sei damit im Vergleich zur eigenen Historie überbewertet. Ein anhaltendes Auseinanderdriften der Eigenheimpreise sowohl von den Mieten als auch den Haushaltseinkommen trieb laut UBS den Indexanstieg. Auch der höhere Anteil der Kreditanträge für Buy-to-let habe dazu beigetragen.

Ebenfalls nahm das Volumen ausstehender Hypotheken bei privaten Haushalten relativ stark zu und liegt aktuell 3,1% über dem Vorjahreswert. Gleichzeitig verzeichneten die Einkommen pro Haushalt in den beiden Pandemiejahren den stärksten Anstieg seit 2008 mit einem Plus von jeweils rund 1,5%. Die Erosion der Angebotsmieten setzt sich hingegen fort. Im Vergleich zum Vorjahr resultierte ein Rückgang von 2,6%.

UBS Swiss Real Estate Bubble Index

Quelle: UBS
Quelle: UBS

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht weiterhin signifikant tiefer als während der Immobilienblase anfangs der 1990er-Jahre. Denn das überdurchschnittliche Einkommenswachstum der Haushalte dämpfte den Anstieg des Immobilienblasenindex über die letzten Quartale, so die Experten der UBS. Dennoch deute der aktuelle Indexstand auf eine Überbewertung des hiesigen Eigenheimmarkts hin und impliziere ein erhöhtes Korrekturpotenzial bei einer Normalisierung der Zinslandschaft oder einer längeren Wirtschaftskrise.

Lassen anhaltende Tiefzinsen und ein geringes Neuangebot die Preise im bisherigen Tempo weiter steigen, so dürften sich die Ungleichgewichte in den nächsten Quartalen akzentuieren. In den nächsten zwölf Monaten sei eine Preiskorrektur aber unwahrscheinlich. Ein Risiko seien weiter steigende Inflationsraten, was den Ausschlag für Zinsanstiege geben könnte.

Die Schweizerische Nationalbank hat bereits angekündigt, den antizyklischen Kapitalpuffer zu reaktivieren, um den erhöhten Risiken auf dem Eigenheimmarkt Rechnung zu tragen. Dies dürfte aber laut den UBS-Experten keinen signifikanten Einfluss auf die Hypothekarzinsen ausüben.

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