Finma eröffnet Verfahren gegen ehemaligen Julius-Bär-Manager

Verstösse gegen Geldwäschereibestimmungen: Die Firma klärte die Verantwortlichkeit von Julius-Bär-Managern ab.
Verstösse gegen Geldwäschereibestimmungen: Die Firma klärte die Verantwortlichkeit von Julius-Bär-Managern ab.

Die Finma eröffnet wegen der Geldwäschereifälle im Kontext mit mutmasslichen Korruptionfällen in Venezuela ein Verfahren gegen einen ehemaligen Manager der Privatbank Julius Bär. Zwei weitere ehemalige Bär-Manager hat die Finma schriftlich gerügt.

21.01.2021, 09:12 Uhr

Redaktion: rem

Die Finanzmarktaufsicht Finma hatte im Februar 2020 die Bank Bär wegen schweren Mängeln in der Geldwäschereibekämpfung im Kontext mit Korruption rund um den venezolanischen Ölkonzern Petróleos de Venezuela PDVSA und den Fussballverband Fifa gerügt. Die Abklärungen hätten insbesondere vier hochrangige ehemalige Manager betroffen, teilte die Finma am Donnerstag mit.

In einem Fall hat die Finma ein Enforcementverfahren eröffnet. In einem zweiten Fall hat sie auf ein Verfahren verzichtet, nachdem die betreffende Person glaubwürdig erklärt hatte, künftig auf Führungspositionen bei beaufsichtigten Instituten zu verzichten. Zwei weitere Personen schliesslich hat die Finma schriftlich gerügt. Zu diesen gehört auch der frühere Julius Bär-Chef Boris Collardi.

Collardi erklärte sich am Donnerstag in einer Stellungnahme zufrieden damit, dass die Finma das Verfahren gegen ihn nun abgeschlossen habe. "Ich akzeptiere die auf dieser Grundlage ausgesprochene Rüge. Diese Entscheidung – und das ist das wesentliche – stellt einen Schlusspunkt in dieser Angelegenheit für mich dar", so die schriftliche Stellungnahme. Die Genfer Privatbank Pictet, bei der Collardi heute Partner ist, drückte diesem am Donnerstag in einer Mitteilung das Vertrauen aus.

Die Finma kann Personen, die für eine schwere Verletzung aufsichtsrechtlicher Bestimmungen verantwortlich sind, die Tätigkeit in leitender Stellung bei einem Finanzunternehmen untersagen. Dazu muss sie ihr Pflichtwidrigkeiten nachweisen. im Zusammenhang mit mutmasslichen Korruptionsfällen rund um den venezolanischen Ölkonzern PDVSA stand die Finma laut eigenen Angaben mit über 30 Schweizer Banken in Kontakt. Sie eröffnete dabei fünf Enforcementverfahren, um konkreten Hinweisen auf Verstösse gegen die Geldwäschereibestimmungen nachzugehen. Zwei Verfahren sind noch offen.

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