EY stoppt «Everest»-Aufspaltung

EY verzichtet auf die Abspaltung, diese hätte den Partnern hohe Entschädigungen eingebracht. (Bild Shutterstock/BYonkruud)
EY verzichtet auf die Abspaltung, diese hätte den Partnern hohe Entschädigungen eingebracht. (Bild Shutterstock/BYonkruud)

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hat ihr Projekt «Everest» wegen interner Widerstände sistiert. Mit der im September 2022 angekündigten Abspaltung wollte EY den Forderungen vieler Aufsichtsbehörden entgegenkommen.

12.04.2023, 11:20 Uhr

Redaktion: sw

Geplant war eigentlich, dass die 13 000 Partner des Konzerns im April über die Abtrennung des lukrativen Beratungsgeschäfts abstimmen sollten. Es sollte anschliessend an die Börse gebracht werden. Noch Mitte Februar hatte ein Mitglied der Unternehmensführung der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, es werde eine «riesige Zustimmung» zu «Project Everest» erwartet. Allerdings gab es intern Widerstände. Zuerst hatte die «Financial Times» über die Aufgabe des Plans berichtet.

Mit der Trennung von Unternehmensprüfung und -beratung wollte sich EY in zwei Einzelunternehmen mehr Bewegungsfreiheit verschaffen und Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Insbesondere die Beschränkungen, die sich durch die Interessenskonflikte bei Kundenbeziehungen im einen oder anderen Sektor automatisch ergeben, sollten damit entfallen.

Zudem hätte der Abspaltungsplan für die Berater und Partner der jeweiligen Landesgesellschaften hohe Entschädigungen bedeutet. Dabei war von Summen bis zum neunfachen der Jahresgehälter die Rede.

Doch insbesondere in der grössten und bedeutendsten Einheit des Unternehmensverbundes, EY USA, stritt die Führungsmannschaft monatelang über die Pläne. Es gab Zweifel an der finanziellen Stärke und Tragfähigkeit der Prüfungseinheit, und im vergangenen Monat war bereits eine Pause bei den Planungen verkündet worden.

EY gehört mit seinen weltweit 365 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 45,4 Milliarden Dollar neben KPMG, Deloitte und PwC zu den «Big Four» der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften, die sich die Prüfung grosser, internationaler Unternehmen fast vollständig teilen.

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