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Credit Suisse integriert NAB in Schweizer Geschäft

Die Credit Suisse will das Breitengeschäft mit Privatkunden weiter ausbauen, vereinfachen und effizienter gestalten. (Bild: Shutterstock.com/pincasso)
Die Credit Suisse will das Breitengeschäft mit Privatkunden weiter ausbauen, vereinfachen und effizienter gestalten. (Bild: Shutterstock.com/pincasso)

Die Credit Suisse konkretisiert die bereits Ende Juli kommunizierte Anpassung des schweizweiten Filialnetzes. Zudem soll das Geschäft der Neuen Aargauer Bank mit jenem der Credit Suisse zusammengeführt und die Präsenz im Kanton Aargau unter einer Marke vereint werden.

25.08.2020, 09:50 Uhr

Redaktion: rem

Die Credit Suisse hat am Dienstag eine Reihe von Schritten angekündigt, um das Breitengeschäft mit Privatkunden weiter auszubauen sowie es zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Nebst organisatorischen Änderungen und der bereits Ende Juli kommunizierten Anpassung des schweizweiten Filialnetzes wird beabsichtigt, das Geschäft der Neuen Aargauer Bank (NAB) mit jenem der Credit Suisse zusammenzuführen und die Präsenz im Kanton Aargau unter einer Marke zu vereinen. Zudem wird die Credit Suisse Ende Oktober ein neues, digitales Angebot sowie ein laut eigenen Angaben zukunftsweisendes Filialkonzept einführen und plant mittelfristig weitere Investitionen in die Beratung, neue Lösungen, die Digitalisierung und ihre Marktpräsenz.

Geplante Zusammenführung der NAB mit der Credit Suisse

Im Kanton Aargau unterhalten die Credit Suisse und ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft NAB heute zusammen 30 Geschäftsstellen. Die NAB ist seit 1994 im Mehrheitsbesitz der Credit Suisse, beschäftigt rund 530 Mitarbeitende (Vollzeitstellen), betreut rund CHF 19 Mrd. an verwalteten Vermögen und verfügt über ein Hypothekarvolumen von CHF 19.1 Mrd. (per 31. Dezember 2019). Trotz gewisser Synergien bestünden mit zwei eigenständigen Banken Doppelstrukturen – sowohl hinsichtlich dem Produkt- und Dienstleistungsangebot und Filialen, als auch in der Führungsstruktur und den unterstützenden Funktionen. Zudem hätten sich die Strategien der beiden Banken in den letzten Jahren zunehmend angenähert, unter anderem vor dem Hintergrund der steigenden Nutzung digitaler Kanäle und einer verstärkten Ausrichtung der NAB auf das Private Banking und die Vorsorgeplanung, so die Credit Suisse.

Mit kombinierten jährlichen Erträgen, die sich in den letzten Jahren jeweils im mittleren dreistelligen Millionenbereich befanden, soll die Position der Bank in der Region weiter gestärkt werden. Es ist vorgesehen, die Region Aargau künftig als eigene Geschäftsregion zu führen, womit sie zu den drei grössten Regionen innerhalb der Schweizer Division der Credit Suisse gehören wird. Auch nach dem Zusammenschluss soll im Kanton Aargau mit insgesamt 12 Filialen ein breites Geschäftsstellennetz erhalten bleiben.

Neuausrichtung des schweizweiten Filialnetzes

Das schweizweite Geschäftsstellennetz der Credit Suisse, inklusive demjenigen im Kanton Aargau, das bisher 146 Standorte umfasst, wird bis Ende dieses Jahres auf 109 Standorte reduziert. Gleichzeitig werde ein Abbau von Stellen bei der NAB sowie in der Division Swiss Universal Bank der Credit Suisse unvermeidlich sein, so die Credit Suisse.

Das bestehende Kundenservice-Center mit Standorten in Zürich, Gümligen, Lausanne, Chiasso und Brugg (bisher NAB), das mit insgesamt rund 550 Mitarbeitenden Auskünfte und Beratung via Telefon anbietet, bleibe aber weiterhin fester Bestandteil der Kundenbetreuung in der Schweiz und werde insbesondere in Brugg gezielt personell gestärkt, heisst es weiter in einer Medienmitteilung.

Aufgrund der angekündigten Massnahmen, einschliesslich der geplanten Zusammenführung der NAB mit der Credit Suisse, werden jährliche Kosteneinsparungen von brutto rund CHF 100 Mio. ab 2022 angestrebt. Sie gehören zu den am 30. Juli 2020 angekündigten, ab 2022 gruppenweit avisierten jährlichen Kosteneinsparungen von insgesamt rund CHF 400 Mio. Ein substanzieller Teil der Synergien soll ins Schweizer Geschäft reinvestiert werden – insbesondere in zusätzliche Berater für die Betreuung von Privat-, Firmen- und institutionellen Kunden, in Technologie und Digitalisierung sowie in das Marketing. Die erwarteten Restrukturierungskosten von rund CHF 75 Mio. sind Teil der am 30. Juli 2020 angekündigten gruppenweiten Restrukturierungskosten von ca. CHF 300-400 Mio. und sollen über die Laufzeit des Programms zur Umsetzung verbucht werden, das innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden soll.

Veränderungen in der Geschäftsleitung der Credit Suisse (Schweiz) und der Region Aargau

Ab 1. Oktober 2020 werden die beiden Geschäftseinheiten "Direct Banking" und "Digitalization & Products" zusammengeschlossen. Die Leitung der neuen Geschäftseinheit "Digital Banking" übernimmt Anke Bridge Haux, bisher Leiterin "Digitalization & Products". Die Einheit "Direct Banking", welche ab Ende Oktober ein neues digitales Angebot lancieren wird, wurde seit September 2019 unter der Leitung von Mario Crameri aufgebaut. Die Geschäftseinheit "Institutional Clients" wird ebenfalls ab 1. Oktober 2020 neu von Daniel Hunziker geleitet. Er war bisher Leiter Strategie der Credit Suisse (Schweiz) und übernimmt die Rolle von Michael Sager.

In der Region Aargau wird nach erfolgter Zusammenführung Roberto Belci, bisher Leiter Private Banking-, Privat- und Firmenkundengeschäft und Mitglied der Geschäftsleitung der NAB, die Leitung des Private Banking sowie die Verantwortung für die Gesamtregion Aargau übernehmen. Die Leitung des KMU-Geschäfts wird Robin Wasser, heute Regionenleiter Zofingen der NAB, innehaben. Der bisherige CEO der NAB, Roland Herrmann, übergibt die operative Verantwortung für die Integration an Roger Suter. Als interimistischer CEO wird Roger Suter die NAB bis zur erfolgten Zusammenführung, die Ende November 2020 rechtswirksam wird und im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen werden soll, leiten und danach wieder zu seiner bisherigen Rolle als Leiter der Region Zentralschweiz der Credit Suisse (Schweiz) zurückkehren.

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