06.10.2024, 16:57 Uhr
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Die thailändische Central Group hat das operative Geschäft der Warenhauskette Globus vollständig übernommen. Die Zukunft der Globus-Immobilien ist aber noch offen.
Der thailändische Mischkonzern Central Group hat das Warenhausgeschäft von Globus vollständig übernommen, wie die Central Group am Montag mitteilte. Dazu kaufte sie ihrem angeschlagenen Joint-Venture-Partner Signa die verbliebene Hälfte der Anteile ab. Konkret übernimmt Central den Betrieb der Geschäfte in den sieben Globus-Warenhäusern in Genf, Lausanne, Bern, Luzern, Zürich, Glatt und St. Gallen sowie in den beiden im Bau befindlichen Häusern am Zürcher Bellevue und am Basler Marktplatz, wie es weiter hiess. Zu möglichen Auswirkungen auf den Mitarbeitenden wollte sich das Unternehmen auf Anfrage durch die Nachrichtenagentur AWP noch nicht äussern.
Die Central Group hat immer wieder betont, dass sie trotz der Probleme mit Benko an ihrem Engagement bei Globus festhalten will. Globus sei Teil einer europäischen Wachstumsstrategie des Konzerns. Neben Einkaufszentren in Asien gehören auch andere Luxuskaufhäuser wie die italienische Warenhauskette La Rinascente, die dänische Illum oder das KaDeWe in Deutschland zum Konzern.
Nach und nach hat Central die restlichen Anteile von Signa an den Joint Ventures übernommen. So wurden im Juni die Häuser KaDeWe (Kaufhaus des Westens), Alsterhaus und Oberpollinger in Deutschland komplett übernommen. Lediglich die gemeinsame Beteiligung an der britischen Warenhausgruppe Selfridges steht noch aus.
"Wir freuen uns, die vollständige Eigentümerin dieses führenden Luxusdetailhandelsunternehmens zu werden. Dies ist ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, unser europäisches Portfolio zu konsolidieren und mehr Wert für unsere Stakeholder zu schaffen", liess sich André Maeder, CEO der Central Group Europe, in der Mitteilung zitieren.
Nicht Teil der Transaktion ist die Immobiliengesellschaft von Globus Schweiz. Hier bleibe die Eigentümerstruktur unverändert, hiess es. Central und Signa halten hier aktuell je die Hälfte der Anteile. Die Thailänder wollen gemäss einem Artikel der Sonntagszeitung weniger bezahlen, weshalb der Deal noch nicht zustande gekommen sei.
Ende 2022 waren die Globus-Liegenschaften noch mit 1,324 Milliarden Euro bewertet, nun liegt der Wert laut Insolvenzverwalter nur noch bei 892 Millionen Euro. In Zürich und Basel sollen die gesunkenen Immobilienwerte gerade noch die Hypotheken decken.
Laut einem Beitrag der "Neuen Zürcher Zeitung" wird die Central Group das Globus-Gebäude in Zürich voraussichtlich komplett übernehmen. Dieses sei das wertvollste und zuletzt habe man viel Geld in die Renovierung investiert. Die anderen Liegenschaften könnten an Dritte verkauft werden. Für den Betrieb könnte Central die Immobilien mieten. Schon heute sei Globus meist nicht Eigentümer der Standorte, schrieb die "NZZ" weiter.