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Attraktive asiatische Märkte

22.04.2008, 15:16 Uhr

Asien liefert fundamental gesehen ein anderes und – in vielerlei Hinsicht - attraktiveres Bild als die westlichen Nationen. Dennoch konnten sich asiatische Aktien in den vergangenen Monaten nicht dem globalen Anlegersentiment entziehen. In dessen Zuge wurden Aktien allgemein, insbesondere aber aus Schwellenländern, veräussert. Innerhalb Asiens waren besonders Hong Kong und Korea aufgrund ihrer verhältnismässig hohen Liquidität betroffen, so die Experten von Barings.

Die erwartete globale konjunkturelle Abschwächung, die ein Rezessionsszenario der USA beinhaltet, wird sich auch auf Asien negativ auswirken. Doch der Wachstumstrend im Binnenraum Asien ist nachhaltig und wird sich fortsetzen. Begünstigt durch die positiven Staatsbudgets können etwa beschlossene Bauprojekte unabhängig vom globalen Umfeld realisiert werden. So wird China über die nächsten fünf Jahre jährlich rund 300 Mrd. US-Dollar in Infrastrukturprojekte investieren – aus den anderen asiatische Ländern werden im gleichen Zeitraum weitere 400 Mr. US-Dollar an Investitionen erwartet. Nachhaltigkeit wird ferner durch die stark wachsenden Mittelschichten erwartet, die den asiatischen Binnenkonsum forcieren und zugleich Expansion generell fördern. Insgesamt hat sich der Anteil der Exporte am BIP in der Region sichtbar reduziert.

Die Veränderungen der QDII-Richtlinien (Qualified Foreign Institutional Investment) haben zunächst Euphorie ausgelöst: erwartet wurde, dass Aktienkäufe aus China die Kurse in Hong Kong nach oben katapultieren lassen. Tatsächlich ist der Effekt weniger dramatisch, da der Anteil des Börsenvolumens der Privatanleger verhältnismässig gering ist. Zudem sollten die QDII-Richtlinien fördern, dass Direktinvestitionen verstärkt über Finanzdienstleister anlegen. Es ist zu erwarten, dass künftige Investitionen in Regionen ausserhalb Hong Kong/China fliessen. Eine entsprechende Anlegerkultur ist allerdings noch nicht ausgeprägt.

Derzeitige Investmentthemen sind die allmähliche Rückkehr zu selektiven chinesischen Aktien aufgrund des Erholungspotentials der Kurse, sowie das Thema „Feeding the Giants“ – demnach sind Malaysia und Indonesien wichtige Versorger der grösseren asiatischen Volkswirtschaften. Aus der Länderperspektive bietet Taiwan in verschiedener Hinsicht ein „Recovery“-Potential, während Japan weiterhin nicht viel versprechend erscheint. Innerhalb der Sektoren bleibt weiterhin der Binnenkonsum ein bevorzugtes Thema. Nachhaltige Investmentchancen bietet nach wie vor der Sektor Infrastruktur – auch wenn der Teilsektor „REITs“ Opfer des globalen „Sell-Offs“ wurde, sind zahlreiche Aktien in dieser Branche immer noch langfristig aussichtsreich.

Das momentane Inflationsniveau in China bereitet angesichts des starken Wachstums und der Gewinnerwartungen der chinesischen Konzerne keine grösseren Sorgen. Die Rate von 8,7% im Februar 2008 wurde insbesondere durch den Wintereinbruch in China nach oben getrieben und sollte die Spitze markiert haben.

Die grössten Risiken für China liegen unserer Meinung nach in einer forcierten globalen Kreditverknappung, wobei die Auswirkungen noch nicht abzusehen sind.

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