«Die Gold-Nachfrage steigt weiter an»

Die Nachfrage nach Gold kommt aus dem Investmentbereich, dagegen wird weniger Schmuck gekauft. (Bild VladKK/Shutterstock)
Die Nachfrage nach Gold kommt aus dem Investmentbereich, dagegen wird weniger Schmuck gekauft. (Bild VladKK/Shutterstock)

Die weltweite Goldnachfrage stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent auf 1'206 Tonnen. Dies zeigt die aktuelle Statistik der Branchenorganisation World Gold Council (WGC).

30.04.2025, 10:39 Uhr
Edelmetalle

Redaktion: sw

Der wichtigste Wachstumstreiber war der Investmentbereich, gestützt durch einen kräftigen Anstieg der Zuflüsse in Gold-ETFs sowie eine anhaltend hohe Nachfrage nach Münzen und Barren. In der Schweiz lag der Bedarf nach Investmentprodukten im ersten Quartal bei 5,8 Tonnen. Das ist mehr als vier Mal so viel wie im Jahr zuvor (1,4 Tonnen). «Die Anleger rechnen wohl mit einer weiteren Rallye beim Goldpreis», schreibt Christian Brenner, Managing Director bei Philoro.

«Auch das Verhältnis bei der Stückelung weist darauf hin, dass man auf eine langfristige Goldpreis-Rallye setzt», ergänzt der Experte. So falle bei Philoro bei Gold 74 Prozent des Umsatzes im ersten Quartal auf Goldbarren und nur 26 Prozent auf Goldmünzen. Bei Silber sei der Anteil des Barren-Umsatzes mit 80 Prozent sogar noch etwas höher.

«Es ist nahezu ein Gesetz: Kaufen Kunden vermehrt grössere Barren, ist es ein klares Signal für eine starke Nachfrage», erklärt Brenner. «Grundsätzlich sollten Anleger bei Gold einen langfristigen Fokus haben. Der Zeitpunkt für Investitionen in Gold ist immer gut, denn auf lange Sicht steigt der Goldpreis immer, auch wenn es zwischendurch Phasen von Abwärtsbewegungen geben kann», ergänzt der Edelmetall-Experte.

Viel mehr Geld in Gold-ETFs

Ein kräftiges Comeback der Zuflüsse in Gold-ETFs führte dazu, dass die gesamte Investmentnachfrage im ersten Quartal dieses Jahres auf 552 Tonnen stieg. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (+170 %) und der höchste Stand seit dem ersten Quartal 2022. Die Nachfrage nach Münzen und Barren blieb mit 325 Tonnen hoch (+3 %). Einen grossen Beitrag zum Anstieg leistete China, welches mit 124 Tonnen Münzen und Barren das «zweitstärkste» Quartal bei privaten Goldinvestitionen verzeichnete. Laut World Gold Council suchten Anleger weltweit Zuflucht in Gold, um sich gegen die Bedrohung durch Handelskonflikte, anhaltende geopolitische Spannungen und Turbulenzen an den Aktienmärkten abzusichern.

Gold-Bedarf der Zentralbanken weiterhin hoch

Die Zentralbanken erhöhten ihre offiziellen Goldreserven weiter, wenn auch in etwas gemächlicherem Tempo. Ihr Bedarf lag bei 244 Tonnen. Das ist zwar 21 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, doch liegt die Menge weiterhin deutlich innerhalb der Bandbreite der letzten drei Jahre. Die Nachfrage aus dem Technologiesektor blieb mit 80 Tonnen im Jahresvergleich stabil.

Der fortschreitende Einsatz von Künstlicher Intelligenz trieb das Wachstum in der Elektronikbranche weiter an, allerdings sorgen Unsicherheiten rund um Zölle für ein herausforderndes Umfeld im weiteren Jahresverlauf. Die Nachfrage nach Goldschmuck sank hingegen deutlich aufgrund der Rekordpreise von Gold. Der Bedarf erreichte mit 434 Tonnen den niedrigsten Stand seit dem pandemiebedingten Einbruch 2020.

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