04.10.2024, 15:09 Uhr
Während aktive ETFs in den USA weiterhin ein Riesenerfolg sind, ist ihr Anteil in Europa mit etwas mehr als 2% des gesamten ETF-Volumens von knapp zwei Billionen Euro noch überschaubar. Doch das Segment wächst...
Anders als gedacht haben die Städte punkto Solaranlagen mehr Potenzial als die Bergregionen, schreibt Ursina Kubli, Immobilien-Research bei der Zürcher Kantonalbank. Ganz vorne liegt Zürich, vor Basel und Bern.
Während die Preise von Wohnimmobilien 2022 im Kanton Zürich noch mit 6 Prozent steigen, wird sich dieses Wachstum im kommenden Jahr auf 2 Prozent reduzieren, so die Prognose des Immobilien-Researchs der Zürcher Kantonalbank in der Publikation «Immobilien aktuell». Diese deutliche Abkühlung sei klar von der Nachfrageseite getrieben: «Mit den steigenden Zinsen wird das Eigenheim nicht mehr um jeden Preis gekauft und das Kaufinteresse an bestehenden Renditeliegenschaften wird angesichts sinkender Risikoprämien deutlich zurückgehen.»
Auch vor Mietern macht die Zinswende nicht Halt: Bis 2027 dürfte der hypothekarische Referenzzinssatz insgesamt fünfmal nach oben geschraubt werden. Der erste Schritt ist im ersten Halbjahr 2023 zu erwarten. «Laut unserer Analyse könnten sich bereits dann für rund die Hälfte aller Schweizer Miethaushalte die Mieten erhöhen. Denn jeder zweite Haushalt ist entweder kürzlich umgezogen oder hat alle Mietsenkungen der letzten vierzehn Jahre beansprucht», sagt Ursina Kubli, Leiterin Immobilien-Research der Zürcher Kantonalbank. Insgesamt dürften sich die Bestandesmieten mit den Referenzzinssteigerungen innerhalb der nächsten fünf Jahre um bis zu 15 Prozent steigern. Hinzu kommt: Vermieter sind berechtigt, 40 Prozent der Teuerung weiterzugeben – dies erfolgt üblicherweise gemeinsam mit einer Referenzzinssatzänderung, da es einer Anpassung des Mietvertrags bedarf.
Die stark gestiegenen Energiepreise belasten zusätzlich. 2022 müssen Schweizer im Schnitt 41 Prozent mehr für Heizkosten berappen als im Vorjahr, im Kanton Zürich sogar 53 Prozent mehr. Dies ist unter anderem auf den hohen Anteil von Gasheizungen in urbanen Zentren zurückzuführen – gerade bei fossilen Heizsystemen sind die Kostensteigerungen in diesem Jahr besonders hoch.
Solarenergie im Winter
Solarstrom soll einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Als optimaler Standort werden üblicherweise die Bergregionen gehandelt, bieten diese auch im Winter die höchsten potenziellen Stromerträge pro m2 Dachfläche. Die Luft ist hier dünner und die dadurch intensivere Einstrahlung wird zusätzlich noch durch vom Schnee auf die Anlage zurückreflektierte Strahlung erhöht. Im Kanton Zürich hingegen zählt das Stromertragspotential pro m2 in den Wintermonaten zu den tiefsten schweizweit. Aber gerade hier machen Solarpanels Sinn, so die Analyse der Zürcher Kantonalbank.
Denn: Summiert man den potenziellen Stromertrag für alle geeigneten Dachflächen von Wohngebäuden pro Gemeinde, weisen vor allem die Städte hohe Werte auf – und das auch im Winter. Auf dem obersten Podestplatz: Zürich. In der Limmatmetropole könnte eine Dachfläche von insgesamt 2,8 km2 mit Solarpanels ausgestattet werden – dies entspricht etwa 400 Fussballfeldern –, gefolgt von Basel (1,3 km2) und Bern (1,2 km2). Hinzu kommt: Der viele Schnee in den Bergregionen ist nicht nur ein Segen. So liefern schneebedeckte Solarpanels null Strom und das Gewicht der Schneedecke kann die Panels beschädigen. Es gibt zwar verschiedene Möglichkeiten, sie vom Schnee zu befreien, etwa mit der richtigen Neigung oder einem Schneefang. Dies muss aber beim Bau berücksichtigt werden.
Wer wissen möchte, ob sich das eigene Dach eine Photovoltaikanlage eignet, dem hilft die neue interaktive Kartenapplikation der Zürcher Kantonalbank – zusätzlich zeigt diese, wo bereits Anlagen vorhanden sind.