Die Lebensmittelpreise stiegen im Juni etwas weniger stark. (Bild Shutterstock/Ioannis7)
Die Verbraucherpreise in der Eurozone erhöhten sich im Juni gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent - nach 6,1 Prozent im Mai und 7,0 Prozent im April. Dies ist die niedrigste Inflationsrate seit Anfang 2022, allerdings stieg die Kernteuerung zuletzt leicht an.
19.07.2023, 11:36 Uhr
Redaktion: AWP
Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeitweise zweistellig gewesen. Die EZB stemmt sich gegen die Entwicklung mit kräftigen Zinsanhebungen, seit Sommer 2022 hat sie ihre Leitzinsen um insgesamt vier Prozentpunkte angehoben. Für die nächste Sitzung in der kommenden Woche wurde bereits eine zusätzliche Straffung in Aussicht gestellt.
Dass die EZB wachsam bleiben muss, zeigen Detaildaten: Im Gegensatz zur Gesamtinflation stieg die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Güter wie Energie wieder an - und das sogar deutlicher als bisher bekannt. Sie erhöhte sich von 5,3 auf 5,5 Prozent, nachdem eine erste Schätzung einen Anstieg auf 5,4 Prozent ergeben hatte. Die Kernteuerung bildet nach Meinung vieler Ökonomen die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend daher etwas besser dar als die Gesamtrate.
Grosse Unterschiede
Ungeachtet dessen schwächte sich der Preisauftrieb in vielen Bereichen wieder ab. Lediglich bei Dienstleistungen war er mit 5,4 Prozent höher als im Vormonat. Lebens- und Genussmitteln verteuerten sich dagegen weniger stark, ebenso industriell gefertigte Güter. Die Energiepreise fielen deutlich um 5,6 Prozent. Im vergangenen Jahr waren sie drastisch gestiegen, weil infolge des Ukraine-Kriegs Lieferungen aus Russland weitgehend ausblieben und Angst vor einer Energiekrise aufkam.
Das Inflationsgefälle im Währungsraum bleibt allerdings steil: Eine besonders hohe Teuerungsrate weist die Slowakei mit 11,3 Prozent auf, gefolgt von Estland mit 9,0 Prozent und Kroatien mit 8,3 Prozent. Am schwächsten ist die Inflation mit Raten von weniger als 2 Prozent in Luxemburg, Belgien und Spanien. Deutschland liegt mit einer nach europäischen Standards berechneten Teuerung von 6,8 Prozent im Mittelfeld.
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