Die US Zinspause beruhigt noch nicht

Fed-Chef Jerome Powell liess offen, ob die Zinsen regulär um einen viertel Prozentpunkt oder mehr steigen könnten.  (Bild Shutterstock/nico)
Fed-Chef Jerome Powell liess offen, ob die Zinsen regulär um einen viertel Prozentpunkt oder mehr steigen könnten. (Bild Shutterstock/nico)

Das Fed hält ihren Leitzins nach zehn aufeinanderfolgenden Erhöhungen wie erwartet zum ersten Mal stabil. Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell verunsichern die Märkte trotzdem.

15.06.2023, 08:15 Uhr
Notenbanken

Redaktion: sw

Die Entscheidung war laut einer Mitteilung einstimmig. Die Geldpolitiker stellten die Investoren jedoch auf neue Zinserhöhungen ein. So könnte es in diesem Jahr zwei weitere Zinsschritte geben, wie aus den ökonomischen Prognosen der Fed hervorgeht, die am ebenfalls veröffentlicht wurden. Damit signalisierten die Währungshüter einen schärferen Kurs als viele Investoren erwartet hatten.

Ökonomen der Citigroup rechnen mit Zinsschritten im Juli und September. Doch Fed-Chef Jerome Powell wollte sich nicht festlegen. Er liess auch offen, ob die Zinsen regulär um einen viertel Prozentpunkt oder mehr steigen könnten. Fast alle Notenbanker würden jedoch «etwas höhere Zinsen» erwarten.

Noch weit entfernt

Die Zinspause sei nötig gewesen, um «zusätzliche Informationen zu sammeln und die Auswirkungen der Zinsschritte auf die Geldpolitik zu bewerten», betonte der Fed-Chef. «Vor allem wenn man bedenkt, wie schnell und wie weit wir die Zinsen angehoben haben», sagte Powell.

Die Inflationsrate hat sich im Mai merklich abgeschwächt, wie die am Dienstag veröffentlichten Daten zeigen. Die aktuelle Jahresrate von 4 Prozent ist die niedrigste seit März 2021, allerdings ist die Inflation noch immer weit vom Zwei-Prozent-Ziel der Fed entfernt.

Die Inflationsrate soll zum Ende des Jahres auf 3,2 Prozent fallen. «Wir sind noch nicht am Ziel», betonte Powell, «gerade mit Blick auf die Kerninflation, die für uns ein besserer Indikator ist.»

Nicht alle Experten befürworten den Aktionismus der Fed. Die Notenbanker würden zu weit gehen und «etwas kaputt machen», wenn sie wie angekündet noch zwei Mal die Zinsen erhöhen werden, sagte Jeffrey Gundlach von DoubleLine Capital im US-Börsensender CNBC. Er geht davon aus, dass sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten deutlich abschwächen wird und weitere Zinserhöhungen daher nicht mehr nötig seien.

Die Investoren gingen zuletzt mehrheitlich von lediglich einem weiteren Zinsschritt aus. In den vergangenen Monaten haben sie die Prognosen der Fed immer wieder bezweifelt. Im Frühjahr ging die Mehrheit der Anleger noch davon aus, dass die Fed die Zinsen zum Jahresende senken würde. Davon ist mittlerweile jedoch keine Rede mehr.

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