15.12.2025, 07:58 Uhr
Die Schweiz steuert auf ein Rekordjahr bei Fusionen und Übernahmen zu. Laut der Financial Times (FT) steuert die Schweiz auf ein Rekordjahr bei Fusionen und Übernahmen zu. Trotz eines stark aufgewerteten Frankens,...
Die Schweizer Wettbewerbskommission (WEKO) schliesst eine ihrer umfangreichsten Untersuchungen im Finanzsektor ab. Zwanzig internationale Grossbanken standen im Zuge des sogenannten Libor-Skandals wegen illegaler Absprachen beim Handel mit Zinsderivaten, Devisen und Edelmetallen im Fokus. Nun werden die betroffenen Institute mit 237 Millionen Franken gebüsst.
Nach mehr als zwölf Jahren Ermittlungsarbeit zieht die Wettbewerbskommission (WEKO) einen Schlussstrich unter ihre Finanzmarktuntersuchungen. Das Ergebnis der Untersuchung: Bussen von insgesamt 237,5 Millionen Franken gegen dreizehn internationale Grossbanken, darunter UBS, die ehemalige Credit Suisse, JPMorgan, Deutsche Bank und Barclays. Die Verfahrenskosten belaufen sich auf 5,33 Millionen Franken. Dies gab die WEKO am Donnerstag bekannt.
Im Kern ging es um verbotene Absprachen zwischen Händlern konkurrierender Institute. Zwischen 2005 und 2013 tauschten sie über Chatrooms, Messenger-Dienste und Telefon vertrauliche Informationen über Geschäfte und Strategien aus – in über zwanzig voneinander unabhängigen Fällen. Die Abreden betrafen den Handel mit Zinsderivaten wie LIBOR und EURIBOR sowie den Devisenkassahandel. Chatgruppen mit Namen wie «Three Way Banana Split», «Essex Express» oder «Sterling Lads» wurden zum Schauplatz manipulativer Aktionen.
Die WEKO führte zwischen 2016 und 2024 insgesamt neun Verfahren, vier von fünf Verfahren zu Zinsderivaten und in drei Verfahren zu Währungswechselkursen. Sieben Verfahren endeten schliesslich mit insgesamt 35 einvernehmlichen Regelungen und Sanktionen, zwei – zu Yen TIBOR und Edelmetallen – wurden vollständig eingestellt. Im Laufe der Untersuchungen werteten die Ermittler laut eigenen Angaben über zehn Millionen Seiten elektronischer und telefonischer Kommunikation aus.
Die Schweizer Verfahren reihen sich in internationale Ermittlungen ein: Die EU-Kommission hatte bereits 2013 erste Entscheide zu denselben Praktiken gefällt und eine Busse von insgesamt 1,7 Milliarden Euro verhängt. Die britische Barclays und die UBS kommen um Strafen herum, weil sie die Kartellwächter über die Manipulation informiert hatten. Während einige EU-Verfahren noch vor dem Europäischen Gerichtshof hängig sind, sind sämtliche WEKO-Entscheide inzwischen rechtskräftig.