Fondsmanager-Gipfel in Köln: EZB soll entschieden handeln

Schuldenproblematik, Eurokrise, Rettungsfonds, das waren die aktuellen Diskussionspunkte beim Sauren Fondsmanager-Gipfel in Köln. Es diskutierten die vier deutschen Fondsmanager-Legenden Klaus Kaldemorgen, Christoph Bruns, Peter E. Huber und Jens Ehrhardt.

21.11.2011, 17:50 Uhr

Redaktion: kab


Mit dem direkten Einstieg in die aktuelle Schuldenkrise wurde der Fokus der intensiv und zum Teil kontrovers geführten Podiumsdiskussion unter der Moderation von Dachfonds-Pionier Eckhard Sauren schon eingangs auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Europas gelegt. Dabei sieht Klaus Kaldemorgen „die Grenzen der Staatsverschuldung definitiv erreicht“. Auch Peter E. Huber stellte heraus, dass „eine Schuldenkrise nicht durch immer mehr Schulden gelöst werden kann“ und glaubt, „die Krise wird zum Teil unterschätzt“.

Einig waren sich die vier Fondsmanager-Legenden dagegen darin, dass die europäischen Staaten und deren politische Vertreter vor grossen Herausforderungen stehen, und sahen letztlich nur eine Alternative. „Der einzige Weg ist, dass die Europäische Zentralbank Anleihen aufkauft“ formulierte Jens Ehrhardt den möglichen Lösungsansatz für die europäische Schuldenkrise. Dem stimmte auch Klaus Kaldemorgen bei, der die EZB ebenfalls in die Verantwortung nahm: „Die Notenbank muss die Schulden kaufen und der Politik Zeit geben.“ Der von der Politik ins Leben gerufenen EFSF (European Financial Stability Facility) ist aus Sicht der Investmentexperten dabei bereits heute zum Scheitern verurteilt. „Mit einem Anteil von etwa 12 Prozent Spanien und etwa 18 Prozent Italien macht der Rettungsfonds eigentlich bereits jetzt keinen Sinn.“

Trotz Schuldenproblematik und Eurokrise sehen alle vier Fondsmanager langfristig keine Alternative zu Aktien. „Aktien als Sachanlage sind langfristig das Sinnvollste“ verwies Christoph Bruns auf den Sachwertcharakter der Aktie und glaubt die „Aktienanlage ist heute alternativloser denn je“. Dem schlossen sich auch die weiteren Investmentexperten an: „Aktien sind vielleicht der einzig reale Sachwert, mit dem man Gewinne machen kann“ wagte Peter E. Huber einen Blick in die Zukunft und Jens Ehrhard stellte fest: „Aktien in Deutschland sind derzeit günstig bewertet“. Auch Klaus Kaldemorgen glaubt, dass „man Anlegern in der aktuellen Situation durchaus zu Aktien raten kann“, hielt jedoch gleichzeitig mit Ernüchterung fest: „Die Anleger legen ihr Geld auf die hohe Kante, leider nicht in Aktien“.

„Die Ausführungen haben vielen Anlegern interessante Blickwinkel eröffnet und wertvolle Informationen geliefert“, fasst Moderator Eckhard Sauren die hochinteressante und lebhaft geführte Diskussion zusammen. Die Diskussion kann als Aufzeichnung in voller Länge auf der Homepage von Sauren abgerufen werden.

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