Stéphane Decrauzat, Head of Fixed Income von Reyl Asset Management
Die bedeutendsten Zentralbanken der Welt haben im September massiv interveniert. Gemäss Reyl Asset Management führte dies an den europäischen Anleihemärkten zu einer weiteren Entspannung des Risikos bei Anleihen aus europäischen Randländern.
12.10.2012, 10:54 Uhr
Redaktion: sek
Zunächst kam es zu den Interventionen in Europa, wo die EZB inzwischen die Rolle des letztinstanzlichen Käufers von Anleihen aus den europäischen Randländern wahrnimmt (zumindest am kurzfristigen Ende der Kurve), nachdem sie mit ihren langfristigen Refinanzierungsgeschäften schon am Interbankenmarkt eingegriffen hatte. Diese Ankäufe, die weder im Umfang noch zeitlich beschränkt sind, erfolgen durch einen neuen Interventionsmechanismus (OMT) und sind an die Voraussetzung gebunden, dass die betreffenden Ländern vorher schon Hilfe erhalten haben. Doch es bestehen noch hohe Risiken für die Umsetzung und der Markt könnte die Solidität dieses Plans auf die Probe stellen.
Nach Europa folgten die USA, wo die Fed zur Ankurbelung der amerikanischen Wirtschaft die Operation Twist fortsetzt, um die langfristigen Zinsen auf sehr niedrigem Niveau zu halten, die Zinsen im kurzfristigen Teil für einen bis 2015 verlängerten Zeitraum bei Null hält und den Versuch unternimmt, den Immobilienmarkt mit einem neuen Programm, das den Ankauf von Hypothekentiteln in Höhe von 40 Mrd. USD monatlich vorsieht, wieder in Schwung zu bringen.
Des Weiteren handelten auch die Zentralbanken im Vereinigten Königreich (Ausbau des Gilts-Programms) und in Japan (Ausweitung des Programms zur Erhöhung der Liquidität und zum Ankauf von öffentlichen Papieren).
An den europäischen Anleihemärkten führte dies zu einer weiteren Entspannung des Risikos bei Anleihen aus europäischen Randländern, während die langfristigen deutschen Zinsen im ersten Teil des Monats einen Anstieg von 40 Bp. verzeichneten, bevor sie zum Monatsende wieder um 20 Bp. auf 1,44% zurückgingen.
Weiterhin Lockerungsmassnahmen in USA In den USA sorgte die Stellungnahme der Fed für eine Entspannung bei langfristigen Zinsen, nachdem im ersten Teil des Monats eine Zunahme zu beobachten gewesen war. Der Markt nahm zur Kenntnis, dass die Fed die quantitativen Lockerungsmassnahmen fortsetzt, solange das Wachstum der US-Wirtschaft für einen Abbau der Arbeitslosigkeit nicht ausreicht. Am Markt für US-amerikanische Indexanleihen keimten indes erneut Inflationserwartungen auf, die für Laufzeiten von 5 und 10 Jahren um 40 Bp. stiegen. Zum Monatsende fielen sie dann aber wieder um rund 20 Bp. auf 2,07% bzw. 2,42%.
Diese Verhältnisse machen dem passiven Anleiheninvestor zu schaffen, dessen Portfoliorendite dahinschmilzt. Daneben wird der aktive Anleger wider Willen dazu gezwungen oder gedrängt, ein Risiko einzugehen (Durations- oder Kreditrisiko), um diesem Nullzinsumfeld zu entgehen. In dieser Marktphase scheint es in Anbetracht der rückläufigen Opportunitätskosten, die mit dem Halten von flüssigen Mitteln verbunden sind, sinnvoll, diesen Teil des Portfolios zu verstärken.
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