05.09.2019, 06:00 Uhr
Grosskonzerne haben ihre Rentabilität in den vergangenen Jahrzehnten kräftig gesteigert, kleinere Unternehmen hinken deutlich hintennach. Doch die Gewichte könnten sich verändern, meint der US-Vermögensverwalter...
Für den Taucher an den Goldmärkten sieht GMO vor allem die rückläufige Nachfrage aus den Schwellenländern als Ursache. Es besteht die Gefahr weiterer Rückschläge.
Zwischen 2000 und 2012 waren die Schwellenländer für 79% der globalen Goldnachfrage verantwortlich, während ETF-Käufe nur 7,5% ausmachten und Zentralbanken netto sogar als Verkäufer auftraten. Wie GMO in einer Studie ausführt, muss die Rolle von Gold als generelles Absicherungsinstrument gegen schwache Finanzmärkte und Inflationsängste heute in Frage gestellt werden; vielmehr ist Gold von zyklischen Schwankungen in den Emerging Markets abhängig. Während der Trend durch das rasante Wachstum in Indien und China im vergangenen Jahrzehnt für Gold sprachen, hat sich mit der Wachstumsabschwächung auch die Nachfrage nach Gold deutlich reduziert.
In Indien ist die Gold-Nachfrage seit Ende 2011 rückläufig. Dazu haben höhere Importsteuern und verschärfte Standards für Goldhändler der Regierung beigetragen, die mit diesen Mitteln das steigende Leistungsbilanzdefizit bekämpfen wollen. Ohne Goldimporte hätte das Defizit 2012 nur 2% anstelle der tatsächlichen 5% betragen.
Auch in China ist die Goldnachfrage in der zweiten Hälfte 2012 gesunken, nachdem noch ein Jahr zuvor Rekordzuwächse von über 40% verzeichnet worden waren. Die Verkäufe des chinesischen Detailhandels machten 2012 allein rund 17,6% der globalen Goldnachfrage aus.
Entsprechend sensitiv reagiert der Goldpreis auf wirtschaftliche und strukturelle Veränderungen in den Ländern. Gold als Absicherung gegen Systemrisiken zu nutzen ist deshalb heute für GMO ein gefährliches Konzept. Die Goldpreise werden hauptsächlich von der globalen Geldpolitik und den Emerging Markets getrieben.
Die GMO-Studie finden Sie hier.