22.06.2020, 16:08 Uhr
Die Mehrheit der CFA-Mitglieder befürchtet, dass die Weltwirtschaft etliche Jahre benötigen wird, um sich von der Corona-Krise zu erholen. Längerfristig dürfte sich aber die Beschäftigungslage im Finanzsektor...
Eine Umfrage des CFA Institute hat die Dimensionen des Vertrauens auf System-, Branchen- und Unternehmensebene analysiert und kommt zum Ergebnis, dass Anleger mehr Informationen, Innovation und Einfluss in ihren Interaktionen mit der Investment-Management-Branche wünschen.
Das CFA Institute, die globale Vereinigung von Anlageexperten, hat in seiner vierten Umfrage zum Thema "Vertrauen in der Investment-Management-Branche" zwei wesentliche Komponenten des Vertrauens identifiziert: Glaubwürdigkeit und Professionalität. Margaret Franklin, CEO des CFA Institute sagt: "In diesen Zeiten erhöhter Marktvolatilität gewinnen leicht Furcht und Panik die Oberhand und vernebeln seriöse Investitionsentscheidungen. In einem solchen Klima wird besonders deutlich, wie wichtig Vertrauen ist; Vertrauen in das Finanzsystem, in seine Institutionen und in die Berater, die im Namen der Anleger handeln." In Bezug auf das Vertrauen von Privatanlegern rangiert die Finanzdienstleistungsbranche unter allen vom CFA Institute untersuchten Branchen im Mittelfeld. Das höchste Vertrauen geniesst der Gesundheitsbereich.
Hinsichtlich der Anlageverwaltung schätzt knapp die Hälfte der Kleinanleger den Zugang zu Technologie wichtiger ein als den Zugang zu Menschen. Bei der Beratung vertrauen jedoch 73% eher den Empfehlungen eines menschlichen Beraters als denen eines Robo-Advisors. Rund drei Viertel der befragten Privatanleger sind der Ansicht, dass ihr Finanzberater gesetzlich verpflichtet ist, im Interesse der Kunden zu handeln. Aber nur 35% bestätigen, dass ihr Berater immer ihre Interessen an die erste Stelle setzt. Bei den institutionellen Anlegern sind sogar nur 25% der Ansicht, dass ihre Investment-Manager die Kundeninteressen immer an die erste Stelle setzen. Gerade deshalb ist wohl für Privatanleger Vertrauen der wichtigste Faktor bei der Einstellung eines Beraters. Für institutionelle Anleger sind Vertrauen und Leistung bei der Einstellung eines Vermögensverwalters am wichtigsten.
Die Umfrage hat ausserdem ergeben, dass Markennamen zunehmend als Vertrauenssignal verwendet werden. Unter den jüngeren Anlegern würden die meisten eher mit Unternehmen mit "einer Marke, der ich vertrauen kann" zusammenarbeiten, als mit einer Firma mit "Leuten, auf die ich mich verlassen kann".
Das Vertrauen in die Investment-Management-Branche hängt von drei Faktoren ab:
Interessant sind die regionalen Unterschiede, wenn es um das Vertrauen geht. Von den 15 untersuchten Märkten haben die befragten Privatkunden in Indien mit 87% das höchste Mass an Vertrauen in die Finanzdienstleistungsbranche, während Australien mit nur 24% der Befragten diesbezüglich an letzter Stelle der 15 Märkte stand. Im Vergleich zu letzten Umfrage stieg das Vertrauen in Hongkong, Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Brasilien am stärksten, während das Vertrauen in Singapur und Australien am stärksten abnahm.
Den ausführlichen Bericht lesen Sie hier.